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Interview: "Suche nach der Stellschraube im Stoffwechsel"

Dank einer Art "Rasterfahndung" im menschlichen Genom haben Forscher in jüngster Zeit einige Risikogene für Schizophrenie entdeckt. Lassen diese auf die Entstehungs­mechanismen der Erkrankung schließen? Ein Gespräch mit der Medizinerin ­Marcella Rietschel vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim
Marcella Rietschel
Frau Professor Rietschel, Mediziner und Neurobiologen haben in den letzten Jahren etliche Genvarianten und Hirnanomalien entdeckt, die mit Schizophrenie einhergehen. Lässt sich anhand solcher biologischen Daten vorhersagen, ob jemand an dieser Störung erkranken wird?
Nein, man findet zwar systematische Unterschiede zwischen großen Stichproben von Gesunden und Erkrankten, aber da wir bei dieser Forschung immer nur Mittelwerte vergleichen und die Unterschiede sehr klein sind, kann man für den Einzelnen nicht vorhersagen, ob er ­erkranken wird. Jemand kann also biologisch ­gesehen die ungünstigsten Voraussetzungen mitbringen und dennoch zeitlebens gesund bleiben. Wenn zum Beispiel ein erstgradig Verwandter an Schizophrenie erkrankt ist, liegt die Chance, gesund zu bleiben, immer noch bei 90 Prozent. Umgekehrt können zum Beispiel Hirnscans eines schizophrenen Patienten völlig unauffällig aussehen. Die Diagnose wird heute immer noch ausschließlich anhand klinischer Symptome erstellt ...

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  • Literaturtipps
Rietschel, M.: Genetik schizophrener Störungen. In: Forum Neuroscience Schizophrenie. Thieme, Stuttgart 2006.

Kircher, T., Gauggel, S.: Neuropsychologie der Schizophrenie. Springer, Heidelberg 2008.

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