Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Dunkle Materie: Was können wir vom AMS-Experiment lernen?

Hochgenaue Messungen der kosmischen Strahlung mit dem Alpha-Magnet-Spektrometer AMS an Bord der Internationalen Raumstation halten Überraschungen bereit. John Ellis erklärt, was sie für die Teilchenphysik, die Modelle der Dunklen Materie und für andere neue Phänomene bedeuten.
Eine Simulation zeigt die Verteilung der Dunklen Materie im frühen Universum. Große Anhäufungen Dunkler Materie sind rot dargestellt, Konzentrationen mit mehr als 300 Millionen Sonnenmassen gelb.

Viele der Elementarteilchen, die wir heute kennen, wurden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der kosmischen Strahlung nachgewiesen. Dazu gehören beispielsweise das Positron (das Antiteilchen des Elektrons und damit der erste bekannte Vertreter der Antimaterie), das Myon (eine Art schweres Elektron) und die Pionen und Kaonen (instabile Teilchen, die aus einem Quark-Antiquark-Paar aufgebaut sind). Diese Entdeckungen haben den Grundstein für das Forschungsgebiet der Hochenergiephysik gelegt und unser modernes Verständnis von Elementarteilchen geprägt. Das liegt daran, dass die Wechselwirkungen von kosmischer Strahlung mit den Gasmolekülen in der oberen Erdatmosphäre zu den energiereichsten Ereignissen zählen, die wir kennen. Sie übertreffen dabei alles, was seinerzeit im Labor erreicht werden konnte – manche der hochenergetischen Teilchen in der kosmischen Strahlung übersteigen sogar die Energien, die mit dem größten irdischen Beschleuniger, dem Large Hadron Collider LHC, erreicht werden können.

Erst als ab den 1950er Jahren mit Teilchenbeschleunigern der Gigaelektronvolt-Energiebereich zugänglich wurde, begannen die Teilchenphysiker, sich bevorzugt künstlichen Quellen zuzuwenden. Teilchenbeschleuniger ermöglichten nun im Labor hochenergetische Wechselwirkungen unter kontrollierten Bedingungen, was ganz neue Wege für präzise Messungen und somit auch für die Untersuchung von seltenen Teilchen und Prozessen eröffnete ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Mehrere Higgs-Teilchen vor dem Aus?

2012 wurde der Nachweis des Higgs-Teilchens vom CERN bekannt gegeben, seitdem wird fleißig weiter geforscht. Warum gibt es mehr Materie als Antimaterie? Was ist Dunkle Materie? Diese und weitere Fragen behandeln wir in unserer Titelgeschichte. Außerdem: Die seelische Gesundheit unserer Kinder.

Spektrum Kompakt – 70 Jahre CERN - Ein europäisches Erfolgsmodell

Nach dem zweiten Weltkrieg vereinte das CERN Forscherinnen und Forscher aus vielen Ländern, um die Geheimnisse der Teilchenphysik zu ergründen. Seine Erfolge lassen sich in Nobelpreisen und Entdeckungen wie dem Higgs-Boson verzeichnen, jedoch auch in einer beeindruckenden Forschungskultur.

Spektrum - Die Woche – Eine Sprache für die Welt

Zur lebendigen Diversität unserer Welt gehört auch die Vielfalt der Sprachen, in denen Menschen kommunizieren. Doch könnte es übergeordnet auch eine Sprache geben, in der wir uns alle verständigen - wie Esperanto?

  • Quellen

Fimiani, L. et al.: Interstellar 60Fe on the Surface of the Moon. In: Physical Review Letters 116, 151104, 2016

Fry, B.J. et al.: Radioactive Iron Rain: Transporting 60Fe in Supernova Dust to the Ocean Floor. In: The Astrophysical Journal 827:48, 2016

Giesen, G. et al.: AMS-02 Antiprotons, at last! Secondary Astrophysical Component and Immediate Implications for Dark Matter. In: Journal of Cosmology and Astroparticle Physics 09(2015)023, 2015

Ting, S.: Das Rätsel der kosmischen Strahlung. In: Sterne und Weltraum 5/2017, S. 24 – 31

Wallner, A. et al.: Recent Near-Earth Supernovae Probed by Global Deposition of Interstellar Radioactive 60Fe. In: Nature 532, S. 69 – 72, 2016

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.