Dunkle Materie: Das Rätsel der kosmischen Strahlung
Die Internationale Raumstation ISS ist das größte und aufwändigste Gebilde, das je von Menschenhand im Weltraum erbaut wurde. Als einzigartige Forschungsplattform bietet sie auch dem Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS) eine ideale Basis, mit dem wir die Zusammensetzung der kosmischen Strahlung untersuchen.
Das AMS ist ein Teilchendetektor, der im Mai 2011 mit dem letzten Flug des Spaceshuttles Endeavour zur ISS gebracht wurde und seitdem gemeinsam mit ihr die Erde alle 93 Minuten in einer Höhe von 400 Kilometern umrundet (siehe Bild links). Bisher hat das AMS 85 Milliarden Ereignisse registriert, die durch Teilchen der kosmischen Strahlung ausgelöst wurden und teilweise Energien von mehreren Teraelektronvolt erreichten. Diese Fülle an Daten wird zur Auswertung an das Europäische Teilchenforschungszentrum CERN in der Nähe von Genf weitergeleitet. Das AMS-Experiment ist so ausgelegt, dass es noch über die gesamte Betriebsdauer der ISS fortgeführt werden kann.
Innerhalb der Teilchenphysik stellt das AMS ein Experiment dar, das seinesgleichen sucht. Die Idee zu einem derartigen weltraumgestützten Detektor entstand, nachdem die USA 1993 den Bau des Superconducting Super Collider abgebrochen hatten, der als weltgrößter Teilchenbeschleuniger geplant war. Im darauf folgenden Jahr sprach eine internationale Gruppe von Physikern, die über viele Jahre am LEP-Collider am CERN zusammengearbeitet hatten, mit Roald Sagdejew, dem ehemaligen Direktor des sowjetischen Instituts für Weltraumforschung, über die Möglichkeit, ein Präzisionsexperiment der Teilchenphysik im Weltraum durchzuführen ...
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