Süßwassertiere. Ein ökologisches Bestimmungsbuch für Kinder, Lehrer, Eltern und alle Naturfreunde.
Klett, Stuttgart 1995.
320 Seiten, DM 42,80.
320 Seiten, DM 42,80.
Dieses Buch ist zwar in einem Schulbuchverlag erschienen, aber nicht nur für den Unterricht vorgesehen; es wendet sich ebenso an interessierte Laien, und selbst Fachleute können manch wertvollen Hinweis finden. Es ist einfach zu handhaben, sehr übersichtlich aufgebaut und folgt streng einem wohldurchdachten Prinzip. Durch zahlreiche Photographien und Schemazeichnungen bekommt der Benutzer ein anschauliches Bild der ökologischen und artspezifischen Zusammenhänge. Vor allem die Makroaufnahmen machen neugierig und regen zu näherer Auseinandersetzung an.
Nach einem allgemeinen Teil über Wasserkreislauf, Stoff- und Energiehaushalt in Gewässern, Sauerstoff- und Kohlendioxid-Kreislauf eines Sees, verschiedene Gewässertypen und anthropogene Einflüsse folgt ein ausführlicher Teil über alle häufig vorkommenden und leicht zu erkennenden wirbellosen Süßwassertiere, von den Schwämmen, Würmern, Krebsen und Spinnen über die Vielfalt der Insekten bis zu den Muscheln. Ein zweiter, ebenso ausführlicher Teil ist – über die Abgrenzung im Titel hinaus – den Kleinstlebewesen gewidmet: Bakterien und Algen sowie anderen Einzellern. Es folgt eine sehr geraffte Übersicht der Klassen von Wirbeltieren, die im und am Wasser leben.
Zum Schluß gibt Helmut Schwab, Biologe in der Gewässerdirektion Neckar, Hinweise zum Fangen und Bestimmen der beschriebenen Tiere, Anleitungen zur Wassergütebestimmung so-wie Erläuterungen von Fachbegriffen mit weiterführenden Hinweisen.
Der Aufbau des Buches macht es sehr leicht, die zu bestimmenden Organismen zu finden und zuzuordnen. Eine Übersicht liefert zunächst den Hinweis auf die Gruppe. Auf der zugehörigen Seite findet man eine kompakte, mit Schemazeichnungen angereicherte Information über deren Verbreitung, Anatomie, Morphologie, Entwicklung und Verhalten. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der Steckbrief am Ende jedes Kapitels.
Dem Gruppenbild folgt schließlich die Beschreibung der jeweils wichtigsten Arten. Mehr als 500 Photos erleichtern die Zuordnung der zu bestimmenden Organismen und vermitteln eine gute Vorstellung auch von denen, die schwieriger zu beobachten sind. Wer dem Benutzerhinweis am Anfang des Buches folgt, erkennt anhand der Symbolik auf den ersten Blick Häufigkeit, Bedeutung als Leitorganismus für die Beurteilung der Gewässergüte und Belastungsfähigkeit des jeweiligen Tieres. Konzise sind Gruppenmerkmale, Lebensraum und Lebensweise beschrieben; es finden sich weitere interessante Hinweise zur Art.
Es macht Spaß, mit dem Buch umzugehen, ob in der Schulklasse, im Verein oder privat. Anregungen gibt es viele. Die Wirbeltiere hat Schwab allerdings – entsprechend der Zielsetzung seines Buches – sehr knapp abgehandelt.
Aus: Spektrum der Wissenschaft 11 / 1997, Seite 137
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben