Astronomie: Ein Feuerwerk explodierender Sterne
Die Ruhe des Nachthimmels trügt – sie enthält uns die dynamische und oft spektakuläre Seite des Kosmos vor. Denn irgendwo im beobachtbaren Universum stirbt im Mittel pro Sekunde ein Stern: durch den Zusammenstoß mit einem anderen, durch die Explosion als Supernova oder durch den Kollaps zu einem Schwarzen Loch.
Hinweise auf solche Vorgänge im Kosmos kennt die Menschheit seit Jahrhunderten. Doch lange fehlten ihr die geeigneten Werkzeuge, um sie zu untersuchen. So beobachteten etwa chinesische Astronomen im Jahr 1006 einen "Gaststern", der mehrere Wochen lang mit bloßem Auge sichtbar war und dann wieder verschwand. Der dänische Astronom Tycho Brahe berichtete von einem ähnlichen Ereignis 1572, ebenso Johannes Kepler 30 Jahre später. Heute wissen wir, dass es sich bei diesen Erscheinungen um Sternexplosionen handelte. Solche Supernovae können heller aufleuchten als eine Milliarde Sonnen auf einmal. Da sie allerdings meist in sehr großer Entfernung stattfinden, erscheinen sie uns lediglich als schwaches Lichtpünktchen und sind daher leicht zu übersehen.
Die moderne Technik revolutioniert derzeit die Erforschung des dynamischen Universums. Neue Teleskope, die mit hochauflösenden Digitalkameras ausgestattet sind, überwachen automatisiert regelmäßig große Himmelsareale und registrieren dabei jede Auffälligkeit am Firmament. Mit Hilfe von Software zur Bildverarbeitung und Mustererkennung entdeckten Astronomen im Verlauf der vergangenen Dekade jährlich Tausende neuer Sternexplosionen. Mittlerweile finden sie in einer Woche so viele wie im gesamten 20. Jahrhundert ...
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