Therapiewirkung: Quellen des Sinneswandels
2005 geriet Annas Leben aus den Fugen. Ihr Mann hatte sich nach 30 Ehejahren in eine andere Frau verliebt. "Ich hätte im Traum nicht gedacht, dass meine Ehe einmal in die Brüche gehen könnte", erinnert sich die frühere Anwältin. "Es war ein Schock." Einige Monate später kam sie morgens einfach nicht mehr aus dem Bett. Sie war ständig müde und machte sich Vorwürfe: "Ich habe alles kaputt gemacht, ich bin einfach nichts wert." Sie suchte professionelle Hilfe, doch der Therapeut stellte immer nur Fragen, und die verschriebenen Antidepressiva erschöpften sie noch mehr.
Dann ging sie zu Cory Newman, der das Zentrum für Kognitive Therapie an der University of Pennsylvania leitet. Hier fand sie endlich Hilfe: Nach und nach lernte Anna, sich weniger auf ihre schmerzlichen Erfahrungen zu konzentrieren und stattdessen ihre Erfolge mehr zu schätzen. "Es hat mir geholfen, mit jemandem zu reden, der meine Gedanken in eine positive Richtung lenkt", sagt Anna rückblickend.
Im Rahmen einer kognitiven Verhaltenstherapie versucht der Behandler gemeinsam mit dem Klienten, negative Gedankenmuster zu erkennen und zu verändern. Das gelingt zwar nicht bei allen Depressiven, doch zahlreiche Studien belegen mittlerweile die gute Wirksamkeit des Verfahrens. "Die Erfolge sind nicht von der Hand zu weisen", bestätigt Stefan Hofmann, Psychologe an der Boston University ....
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