Artenvielfalt: Zu Tode begehrt
Eigentlich wollte David Wilcove in freier Wildbahn Vögel beobachten, als er sich 2012 auf der indonesischen Insel Sumatra aufhielt, doch dann fielen ihm in verschiedenen Dörfern die Käfige vor den Wohnhäusern auf. Darin saßen jene Tiere, die er in den Wäldern erwartet hatte. Jeder fünfte indonesische Haushalt, stellte er fest, hält Vögel als Haustiere. Der Naturschützer und Professor für Ökologie und evolutionäre Biologie an der Princeton University begann sich zu fragen, welche Folgen das für die Tierwelt hat.
Um dem nachzugehen, wich Wilcove von seiner geplanten Reiseroute ab und besuchte den Pramuka-Vogelmarkt in der Hauptstadt Jakarta – den größten Umschlagplatz für Vögel und andere Wildtiere in Südostasien. Man findet dort beinahe alles, von Fledermäusen bis hin zu Affen. "Es war wie ein riesiges Einkaufszentrum mit hunderten Käfigen, die wiederum hunderte Vögeln bevölkerten", erinnert sich der Biologe. "Den meisten ging es gesundheitlich sehr schlecht. Sie sahen krank aus, ihre Federn waren zerzaust. Sie verhielten sich apathisch oder flatterten wild in ihren Käfigen herum, weil sie nicht in Gefangenschaft überleben können." ...
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