Iberische Bronzezeit: Trojaner im Westen?
Die Hitze im spanischen Südosten muss für die Belgier Luis und Henri Siret strapaziös gewesen sein. Dennoch stiegen die Brüder um 1880 auf das Plateau von El Argar. Dort, so hatten sie gehört, sollten frühgeschichtliche Gräber zu finden sein. Ihre Mühe wurde belohnt. Die beiden Ingenieure, die eigentlich für ein Bergbauunternehmen die Silberminen in der Provinz Almería erkunden sollten, stießen tatsächlich auf Bestattungen. Sie begannen zu graben und legten 1000 Skelette und eine 4000 Jahre alte Siedlung frei. Die beiden hatten damit eine ganze Kultur der Bronzezeit entdeckt. Sie gaben ihr den Namen El Argar.
Wie Funde aus späteren Grabungen zeigten, war die Gesellschaft von El Argar hoch entwickelt. Eine herrschende Klasse regierte in Palästen, die Städte waren von mächtigen Mauern geschützt und die Arbeitskräfte systematisch organisiert. Von den Hügelkuppen aus überblickten die Fürsten das fruchtbare Umland, in dem die Bauern Vieh hielten und Getreide für die Stadt anbauten. Strukturen wie diese kannten Forscher bisher nur aus Troja oder von den Minoern, den Babyloniern, Assyrern und Hethitern. Die aber lebten alle im östlichen Mittelmeerraum und im Vorderen Orient. Viele Experten fragten: Waren die Menschen von El Argar womöglich Abkömmlinge jener Kulturen? …
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