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Sinne: Trügerische Blicke
Wahrnehmung und Bewusstsein sind eng miteinander verflochten: Wenn wir vor einer schwierigen Aufgabe stehen oder verzagt sind, schätzen wir Entfernungen und Größen anders ein.
Wir alle – selbst diejenigen, die ein Faible für postmoderne Philosophie haben – verhalten uns im Alltag wie naive Realisten. Wieso? Weil wir selbstverständlich annehmen, dass die äußere Welt dem Bild entspricht, das uns unsere Sinne von ihr liefern. Und die Erfahrung gibt uns Tag für Tag Recht. Ich sehe jeden Morgen meine Kaffeetasse auf dem Tisch stehen, strecke den Arm aus, um nach ihr zu greifen, und siehe da: Sogleich spüre ich den Henkel des Gefäßes in meiner Hand und fühle die warme Flüssigkeit meine Kehle hinunterrinnen. Nachmittags sehe ich einen gelben Tennisball auf dem Rasen, nehme ihn auf und schleudere ihn gut 15 Meter weit von mir fort. Meine Hündin Nosy teilt offenbar meine Sicht der Wirklichkeit: Sie jagt dem Ball nach und fängt ihn triumphierend mit dem Maul aus der Luft.
Doch liefern uns unsere Sinne wirklich ein so genaues Abbild der physikalischen Wirklichkeit? Evolutionär gesehen wäre das durchaus sinnvoll ...
Doch liefern uns unsere Sinne wirklich ein so genaues Abbild der physikalischen Wirklichkeit? Evolutionär gesehen wäre das durchaus sinnvoll ...
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