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Identität: Ich und die Gruppe

In Politik und Medien ist viel von »Identität« die Rede – allerdings scheint niemand so recht zu wissen, was das ist. Laut Philosophen hängt sie maßgeblich davon ab, wem wir uns zugehörig fühlen. Aber wer sich primär als Teil eines Kollektivs definiert, geht auch Risiken ein.
Gruppe von Menschen in der Stadt

Im Frühjahr 2021 forderten 185 Schauspielerinnen und Schauspieler, die sich als schwul, ­lesbisch, transgender oder nichtbinär geoutet hatten, mit der #actout-Kampagne mehr Sichtbarkeit für LGBTQ – ein zentrales Anliegen der so genannten Identitätspolitik. Nach einer Diskussionsrunde zum Thema eskalierte ein Streit zwischen prominenten SPD-Politikern: Einige Teilnehmer, die nicht LGBTQ waren, kritisierten #act­out, was ihnen den Vorwurf der Homophobie einbrachte. Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse sorgte sich daraufhin, Identitätspolitik könne die Gesellschaft spalten. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken wiederum zeigte sich »beschämt« über »rückwärtsgewandte« Genossen, womit sie indirekt auf Thierse anspielte. Offenbar hat Identitätspolitik großes Potenzial, die Gemüter zu erhitzen. Doch was steckt dahinter?

Wenn Menschen von ihrer Identität sprechen, sagen sie zum Beispiel Sätze wie »So bin ich« – und meinen damit bestimmte Merkmale, die sie selbst auszeichnen ...

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  • Quellen

Alcoff, L. M.: Visible identities. Race, gender and the self. Oxford University Press, 2006

Appiah, K. A.: Identitäten. Die Fiktionen der Zugehörigkeit. Hanser Berlin, 2019

Crone, K.: Identität von Personen. Eine Struktur des biographischen Selbstverständnisses. De Gruyter, 2016

Henning, T.: Person sein und Geschichten erzählen. De Gruyter, 2009

Shoemaker, D.: Personal identity and ethics. In: Zalta, E. N. (Hg.): The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2019.

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