Identität: Ich und die Gruppe
Im Frühjahr 2021 forderten 185 Schauspielerinnen und Schauspieler, die sich als schwul, lesbisch, transgender oder nichtbinär geoutet hatten, mit der #actout-Kampagne mehr Sichtbarkeit für LGBTQ – ein zentrales Anliegen der so genannten Identitätspolitik. Nach einer Diskussionsrunde zum Thema eskalierte ein Streit zwischen prominenten SPD-Politikern: Einige Teilnehmer, die nicht LGBTQ waren, kritisierten #actout, was ihnen den Vorwurf der Homophobie einbrachte. Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse sorgte sich daraufhin, Identitätspolitik könne die Gesellschaft spalten. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken wiederum zeigte sich »beschämt« über »rückwärtsgewandte« Genossen, womit sie indirekt auf Thierse anspielte. Offenbar hat Identitätspolitik großes Potenzial, die Gemüter zu erhitzen. Doch was steckt dahinter?
Wenn Menschen von ihrer Identität sprechen, sagen sie zum Beispiel Sätze wie »So bin ich« – und meinen damit bestimmte Merkmale, die sie selbst auszeichnen ...
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