Springers Einwürfe: Überraschung!
Beide Male waren sich die Meinungsforscher einig: Die Briten würden im Juni 2016 mehrheitlich für den Verbleib in der Europäischen Union stimmen, und im November sollte Hillary Clinton die US-Präsidentschaft gewinnen. Zwar gab es jeweils ein Kopf-an-Kopf-Rennen wechselnder Mehrheiten, aber üblicherweise sind die Algorithmen der Demoskopen durchaus fähig, aus ein paar tausend Befragungen zuverlässige Voraussagen über den Ausgang einer Wahl zu treffen.
Diesmal blamierten sich die Prognostiker gleich doppelt. Großbritannien verlässt die EU, und ein politisches Greenhorn tritt an die Spitze der mächtigsten Nation der Erde. Beide Ereignisse haben nicht nur die Demoskopen völlig überrascht, sondern auch die internationale Wissenschaftlergemeinde tief erschüttert.
Offenbar verbergen sich in den Industrieländern scharf abgegrenzte Milieus, die mit "Abgehängte" versus "Etablierte" nur grob charakterisiert sind. Während Letztere die – vor allem durch Wissenschaft geprägte – Entwicklung moderner Produktionstechnik mitmachen, bleiben die anderen hoffnungslos zurück. So etwas hat es im Lauf der industriellen Entwicklung immer wieder gegeben: Im deutschen Ruhrgebiet etwa sind mit Kohlebergbau und Schwerindustrie auch die dort beschäftigten Arbeiter verschwunden. ...
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