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Medizin: Ultraschall öffnet Blut-Hirn-Schranke

Ein neuer Weg zur Behandlung von Hirntumoren oder der Alzheimerkrankheit.
Blut-Hirn-Schranke

Ultraschall hat sich als vielseitiges Hilfsmittel in der Medizin erwiesen, sei es zur Abbildung des Ungeborenen im Mutterleib oder zum Zertrümmern von Nierensteinen. Nun soll er auch helfen, bösartige Erkrankungen im Gehirn zu behandeln. Dieses Organ ist durch eine Schicht aus dicht gepackten Zellen in den Wänden der hindurchführenden Blutgefäße gegen Krankheitserreger, Gifte und andere potenziell schädliche Stoffe abgeschottet. Das macht es schwer zugänglich für Medikamente oder Komponenten des Immunsystems. Durch eine Kombination aus Ultraschall und Gasbläschen lässt sich die Blut-Hirn-Schranke jedoch kurzzeitig durchbrechen, was ein Fenster für therapeutische Eingriffe öffnet. Im Labor und in Experimenten an Menschen wollen Forscher nun die Anwendungsmöglichkeiten genauer ergründen.

So hat Todd Mainprize, ein Neurochirurg an der University of Toronto (Kanada), vor Kurzem mit ersten Tests begonnen, um mit Hilfe von Ultraschall bösartige Hirntumoren per Che­mo­therapie zu bekämpfen. Und im März lieferten Gerhard Leinenga und Jürgen Götz von der University of Queensland in Brisbane (Australien) einen der dramatischsten Belege für das Potenzial der Methode: Sie hatten es geschafft, pathologische Proteinablagerungen im Gehirn von Mäusen, die den Amyloidplaques bei Alzheimerpatienten entsprechen, per Ultraschall zu beseitigen. Das Erinnerungsvermögen und die kognitiven Fähigkeiten der Tiere verbesserten sich dadurch deutlich. "Wenn sich diese Befunde auf den Menschen übertragen lassen, wird das die Behandlung von Alzheimer revolutionieren", meint der Biophysiker Kullervo Hynynen vom Sunnybrook Research Institute in Toronto, der als Erster die Öffnung der Blut-Hirn-Schranke mit Ultraschall erforscht hat. ...

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