Mathematik: Unentscheidbare Aussagen über die Natur
Wir drei saßen zusammen in einem Café in Seefeld, einem kleinen Städtchen tief in den österreichischen Alpen. Es war Sommer 2012, und wir steckten fest. Nicht in dem Café, im Gegenteil: Der prachtvolle Sonnenschein, der glitzernde Schnee auf den Alpengipfeln und die wunderschöne Umgebung verlockten uns nur allzu sehr, dem mathematischen Problem, mit dem wir nicht vorankamen, davonzulaufen und nach draußen zu gehen. Wir versuchten, zwei der großen intellektuellen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts zusammenzubringen: auf der einen Seite die mathematischen Erkenntnisse von Kurt Gödel und Alan Turing, auf der anderen Seite die Quantenphysik. Das war zumindest die große Idee, die uns zwei Jahre zuvor gekommen war, während wir uns ein Semester lang am Mittag-Leffler-Institut nahe Stockholm mit Quanteninformation befassten.
Da das Gebiet für uns vollkommen neu war, nahmen wir uns für den Anfang ein kleines und nicht besonders bedeutendes Problem vor. Seit Monaten hatten wir einen Beweis für ein ähnliches Problem. Um ihn aber auf unseres übertragen zu können, mussten wir dieses auf recht künstliche und unbefriedigende Weise konstruieren – so, als würden wir die Frage passend zur Antwort zurechtmachen ...
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