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Wissenschaft und Karriere: "Unser Ziel ist, den Schädling unter einer wirtschaftlichen Schadensschwelle zu halten"
Die Firma AMW Nützlinge GmbH züchtet und vertreibt Nutzinsekten gegen Schädlinge in Landwirtschaft und Privathaushalten. Ein Gespräch mit Geschäftsführer Dr. Bernd Wührer über den Werdegang einer ungewöhnlichen Geschäftsidee
Spektrum der Wissenschaft: Ein Studium der Biologie eröffnet ein Berufsfeld bis in die Pharmazie hinein. Das Züchten von Nutzinsekten gehört aber wohl zu den selteneren Tätigkeiten.
Bernd Wührer: (lacht ) Eigentlich wollte ich die Pflanzenphysiologie erforschen. Doch als studentische Hilfskraft am Institut für Biologischen Pflanzenschutz der Biologischen Bundesanstalt für Landund Forstwirtschaft betreute ich Nützlinge wie Marienkäfer, Schweb- und Florfliegen. Es hat mir Spaß gemacht, und als man mir eine Diplomarbeit anbot, sagte ich zu. Und dann promovierte ich dort über den Einsatz von Trichogramma- Schlupfwespen im Gemüseanbau, gründete in dieser Zeit eine Ein-Mann-Firma für Nutzinsekten und arbeitete für die Conrad Appel GmbH, bei der meine jetzige Kollegin Sylvia Melchior bereits Nützlinge für den Maisanbau züchtete.
Spektrum: Der Zufall will es, dass "Spektrum der Wissenschaft" 1998 über diese Alternative zum chemischen Pflanzenschutz berichtete, damals eine noch recht neue Idee (SdW 5/1998, S. 86). Fanden Sie bereits einen Markt vor?
Wührer: Schlupfwespen wurden sogar schon 1930 in Russland und in den USA eingesetzt, und seit 1970 verwendet man hier zu Lande Trichogramma-Arten gegen den Maiszünsler, den Hauptschädling beim Maisanbau. Aber von einem entwickelten Markt konnte damals noch keine Rede sein. Bekannte fragten mich: "Davon willst du leben?"...
Bernd Wührer: (lacht ) Eigentlich wollte ich die Pflanzenphysiologie erforschen. Doch als studentische Hilfskraft am Institut für Biologischen Pflanzenschutz der Biologischen Bundesanstalt für Landund Forstwirtschaft betreute ich Nützlinge wie Marienkäfer, Schweb- und Florfliegen. Es hat mir Spaß gemacht, und als man mir eine Diplomarbeit anbot, sagte ich zu. Und dann promovierte ich dort über den Einsatz von Trichogramma- Schlupfwespen im Gemüseanbau, gründete in dieser Zeit eine Ein-Mann-Firma für Nutzinsekten und arbeitete für die Conrad Appel GmbH, bei der meine jetzige Kollegin Sylvia Melchior bereits Nützlinge für den Maisanbau züchtete.
Spektrum: Der Zufall will es, dass "Spektrum der Wissenschaft" 1998 über diese Alternative zum chemischen Pflanzenschutz berichtete, damals eine noch recht neue Idee (SdW 5/1998, S. 86). Fanden Sie bereits einen Markt vor?
Wührer: Schlupfwespen wurden sogar schon 1930 in Russland und in den USA eingesetzt, und seit 1970 verwendet man hier zu Lande Trichogramma-Arten gegen den Maiszünsler, den Hauptschädling beim Maisanbau. Aber von einem entwickelten Markt konnte damals noch keine Rede sein. Bekannte fragten mich: "Davon willst du leben?"...
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