Intelligenzforschung: "Unsere Gene suchen sich die Umwelt, die zu ihnen passt"
Herr Professor Spinath, wie erblich ist Intelligenz?
Intelligenz ist zu einem hohen Maß erblich, daran gibt es keinen Zweifel. Allerdings glaube ich, dass man erklären muss, was das eigentlich bedeutet. Denn in den letzten Jahren hat vor allem ein großes Missverständnis die Diskussion über ererbte oder erworbene Anteile unseres kognitiven Leistungsvermögens vergiftet: "Erblich" wird häufig mit "unveränderlich" oder "vorherbestimmt" gleichgesetzt. In vielen Köpfen herrscht die Idee vor, wenn etwas genetischen Einflüssen unterliegt, dann haben die Gene dafür gesorgt, dass das jeweilige Merkmal nur so und nicht anders ausfallen konnte – egal, was der betreffende Mensch in seinem Leben anstellt. Das ist Unsinn.
Was bedeutet Erblichkeit in Sachen Intelligenz stattdessen?
Sie beschreibt den Anteil genetischer Faktoren am Zustandekommen von Unterschieden zwischen Menschen ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben