Springers Einwürfe: Unsere sportlichen Urahnen
Was macht uns zu Menschen? Was unterscheidet uns von Tieren? Um solche Fragen prinzipiell zu klären, etablierte sich zu Beginn des vorigen Jahrhunderts an Deutschlands Universitäten die philosophische Anthropologie. Sie kam im Wesentlichen zu dem Ergebnis, der Mensch sei – mit den Worten des Philosophen Friedrich Nietzsche – "das nicht festgestellte Tier". Dadurch sei unsereins zwar weltoffen und flexibel, sozusagen wenig vorprogrammiert, aber dafür von Natur aus mit schwachen Sinnen und Instinkten ausgestattet und insofern den Tieren unterlegen. Der konservative, seinerzeit mit den Nazis sympathisierende Denker Arnold Gehlen (1904 – 1976) definierte den Menschen darum als "Mängelwesen", das einzeln nicht überlebensfähig sei, sondern nur durch strenge Zucht und Ordnung bestehen könne, geschützt im Panzer starker Institutionen.
Die Biologie der Menschwerdung erscheint so geradezu als Rückentwicklung ...
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