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Serie Philosophie (Teil 8) | Biologie: Ursache und Wirkung am Beispiel der Gene
Das Kausalitätsprinzip – die eindeutige Zuordnung von Ursache und Wirkung – spielt in der Naturwissenschaft eine zentrale Rolle. Allerdings wirft es Fragen auf, die sich nur philosophisch beantworten lassen. In der Biologie fand ein hartnäckiges Problem, das die Rolle der Gene im Organismus betrifft, erst kürzlich eine befriedigende Lösung.
Kaum ein Tag vergeht, in dem nicht irgendwo in den Medien von Genen die Rede ist. Man hat sie schon für alles Erdenkliche verantwortlich gemacht: Intelligenz, sozialen Status und Einkommen, religiöse Gefühle, Fremdenfeindlichkeit, Drogenmissbrauch, Promiskuität, sexuelle Orientierung und vieles mehr. Kritiker wenden gegen solche Befunde ein, dass all diese Eigenschaften ebenso stark – wenn nicht noch stärker – durch die Umwelt beeinflusst würden. Eine kleine Gruppe von Philosophen geht sogar so weit, den Genen jegliche besondere Rolle in der Entwicklung eines Organismus abzusprechen. Entscheidend sei stattdessen ein komplexes Sortiment verschiedenster Biomoleküle, die das neue Lebewesen von seinen biologischen Eltern erbt. Wer hat Recht? Rein empirisch lässt sich das Problem nicht lösen. Hier ist daher die Philosophie gefragt. Sie kann einen entscheidenden Beitrag zu der Debatte leisten, indem sie den Begriff der Ursache exakt analysiert ...
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