PLANETOLOGIE: Versteinerter Schlamm
Der NASA-Rover "Curiosity" hat auf dem Mars offenbar Überreste getrockneten Schlamms ausfindig gemacht. Darauf lassen Bilder der "Mahli"-Kamera schließen, die der Rover mit sich führt. Auf den Fotos ist ein Felsen zu sehen, den ein Netzwerk feiner Linien überzieht. Vermutlich handelt sich es bei ihnen um konservierte Trockenrisse, die vor mehr als drei Milliarden Jahren entstanden, als eine dünne Schlammschicht ausdörrte. Damals gab es wahrscheinlich Flüsse und Seen auf dem Roten Planeten.
Risse in trocknendem Matsch füllen sich in der Regel mit Staub oder Sand; später werden sie von anderen Sedimentschichten bedeckt, die mit ihnen gemeinsam versteinern. Doch die Erosion kann das Gestein wieder abtragen – wobei das Material, das einst die Schlammrisse auffüllte, besonders lange widersteht. Es bilden sich erhabene Grate, wo früher Spalten waren. Wie winzige Hügelketten ragen sie aus dem Gestein hervor.
Aller Wahrscheinlichkeit nach erklärt dieser Mechanismus aber nur einen Teil der abgebildeten Strukturen. Denn Risse, wie sie auf dem Bild zu sehen sind, entstehen auch, nachdem das Erdreich erstarrt ist – nämlich infolge des Drucks darüber abgelagerter Schichten. Die chemischen Signaturen entlang der vernetzten Linien sprechen allerdings überwiegend für die Schlamm-Hypothese.
Der Rover "Curiosity" ist seit 2012 in einer als Gale-Krater bekannten Senke unterwegs. Seit 2014 rollt er die Ausläufer von Aeolis Mons empor, einem Berg in der Kratermitte. Marsmissionen haben wiederholt Hinweise darauf ergeben, dass in Senken und Tälern des Roten Planeten vor mehr als drei Milliarden Jahren Wasser stand beziehungsweise floss.
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