Religiosität: Vom Glauben zum Wohlstand
Wenn die Religiosität in einer Region abnimmt, steigt anschließend der Wohlstand. Das berichten Forscher um Damian Ruck von der University of Bristol. Sie werteten verschiedene Messwerte zur Säkularisierung aus 109 Ländern von 1910 bis 2014 aus, mit einem eindeutigen Resultat: »Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich Gesellschaften zuerst säkularisierten und danach wohlhabender wurden – und nicht andersherum«, so Ruck. Je stärker die Säkularisierung voranschritt, desto mehr schlug sich das im Bruttosozialprodukt nieder. Das gilt kultur- und religionsübergreifend, etwa für Großbritannien, Nigeria und die Philippinen.
Bei der Interpretation der Befunde mahnen die Wissenschaftler allerdings zur Vorsicht: »Es handelt sich um eine Korrelation und nicht unbedingt um einen kausalen Zusammenhang. Wir haben auch bemerkt, dass zunehmende Säkularisierung nur dann zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung führt, wenn gleichzeitig individuelle Rechte gestärkt werden.«
Eine zentrale Rolle scheinen dabei vor allem die Frauenrechte zu spielen: Erhalten Frauen Zugang zu Bildung und Arbeit, nimmt parallel dazu der Glaube ab und das Vermögen breiterer Bevölkerungsschichten zu, so die Forscher.
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