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Themen der Wissenschaft: Vom Gulag in den Weltraum
Kaum eine Biographie spiegelt die Tragik und den Triumph der Ex-UdSSR so deutlich wider wie die von Sergej Pawlowitsch Koroljow (1907 – 1966). Der »Vater der sowjetischen Raumfahrt«, wie er gern offiziell genannt wird, entkam nur knapp dem Tod in Stalins Gulag und konnte dennoch sein Land zu einer führenden Weltraumnation aufbauen.
Schon im ausgehenden 19. Jahrhundert machte man sich im zaristischen Russland ernsthafte Gedanken darüber, in den Weltraum vorzustoßen und zum Beispiel zum Mond zu fliegen. Im kleinen Städtchen Kaluga in der russischen Provinz erarbeitete Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski (1857 – 1935), völlig auf sich allein gestellt, die physikalischen und technischen Grundlagen für die Raumfahrt. Lange Zeit blieben seine Schriften unbeachtet, da er seine Ergebnisse auf Russisch in wenig verbreiteten Fachzeitschriften mit kleiner Auflage veröffentlichte. Im westlichen Ausland waren sie völlig unbekannt. Nach der Oktoberrevolution der Bolschewisten im Jahre 1917 erinnerte man sich des noch lebenden genialen Wissenschaftlers und machte seine Arbeiten weithin bekannt. In den 1930er Jahren inspirierten sie den jungen Sergej Pawlowitsch Koroljow und weckten mit weitreichenden Folgen sein Interesse an der Weltraumfahrt. Am 12. Januar 1907 in einer Lehrerfamilie im ukrainischen Shitomir geboren, schloss Koroljow 1924 in Odessa die Architekturklasse einer Berufsschule für Bauwesen ab. Doch das Fach interessierte ihn nicht. Wie Tausende seiner Altersgenossen wollte er fliegen, Fallschirm springen und Flugzeuge bauen. Er nahm ein Studium der Aeromechanik am Kiewer Polytechnischen Institut auf und .....
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