Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.
Optische Täuschung: Von Sinnen: Flüchtige Schatten auf der Straßenkreuzung
Wie die berühmte Hermann-Gitter-Illusion zu Stande kommt, galt längst als geklärt. Doch ein einziges Bild brachte 2004 die alte Lehrmeinung zu Fall und stellt Wahrnehmungsforscher aufs Neue vor ein Rätsel.
Dunkle Quadrate, an deren Ecken graue Flecken aufschimmern: Das Hermann-Gitter zählt zu den bekanntesten Wahrnehmungstäuschungen. Bereits 1844 beschrieb sie der schottische Physiker Sir Dawid Brewster (1781-1868). 1870 wurde der deutsche Physiologe Ludimar Hermann (1838-1914) auf die Illusion aufmerksam – eher zufällig beim Betrachten einer Abbildung in einem Physikbuch. Deshalb erwähnte er sie auch nur in einem beiläufigen Kommentar, und die Täuschung verschwand wieder in der Versenkung. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts entdeckten Wahrnehmungspsychologen sie neu und begannen, verschiedene Variationen zu produzieren, die alle einen ähnlichen Effekt aufweisen. Bei der Originaltäuschung bildet der weiße Hintergrund zwischen den regelmäßig angeordneten schwarzen Quadraten helle "Straßen". An deren Kreuzungen erscheinen verwaschene dunkle Flecken – kurioserweise aber immer nur dort, wo man gerade nicht genau hinblickt, also in der Sehperipherie. Wie entstehen diese "flüchtigen Schatten"?
Schon 1960 schlug der Neurophysiologe Günter Baumgartner eine höchst plausibel klingende Erklärung des Phänomens vor ...
Schon 1960 schlug der Neurophysiologe Günter Baumgartner eine höchst plausibel klingende Erklärung des Phänomens vor ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben