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Molekulargenetik: Von Würmern und Fliegen, Mäusen und Menschen

Die naturwissenschaftliche Erforschung des Schlafs ist in eine neue Ära getreten: Eine Reihe grundverschiedener tierischer Modellorganismen und moderner Methoden ermöglicht es, den Schlaf, sein Entstehen und seine Funktionen zu untersuchen. Das Fernziel: eine personalisierte Schlafmedizin zu entwickeln.
C. elegans
Schlafstörungen und Schlafmangel sind in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Unzureichender Schlaf reduziert die kognitive Leistungskraft, erhöht das Risiko von Autounfällen und fördert Fehler am Arbeitsplatz. Hinzu kommen Veränderungen des Stoffwechsels, beispielsweise ein beeinträchtigter Glukosehaushalt und gesteigerter Appetit. Schlafmangel ist deshalb auch ein Risikofaktor für Übergewicht und Fettleibigkeit – und somit für weitere Probleme in deren Gefolge (siehe den Beitrag S. 20). Zu denken gibt hier, dass sich die durchschnittliche Schlafdauer etwa in den USA während der letzten 20 Jahre zunehmend verkürzt hat.

Angesichts dieser bedeutenden Gesundheitsthematik stellt sich umso mehr die Fragenach den biologischen Grundlagen des Schlafs. Welche Funktion hat er? Was setzt der Länge der Wachphase Grenzen? Welche molekulargenetischen Mechanismen regulieren ihn? Und woher rühren die individuellen Unterschiede in puncto Schlaf? Alles äußerst wichtige offene Fragen, die sich aber nun angehen lassen. Denn im Unterschied zu früher verfügen wir über eine Reihe grundverschiedener tierischer Modellorganismen, die es ermöglichen, den Schlaf, sein Entstehen und seine Funktionen zu untersuchen. Schlafähnliche Zustände, so ließ sich nämlich verhaltensbiologisch zeigen, kommen auch bei Tieren vor, die keine Säugetiere sind: so bei der Taufliege Drosophila, dem als Zierfisch bekannten Zebrabärbling und – erst in jüngster Zeit nachgewiesen – sogar beim Fadenwurm Caenorhabditis elegans

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Spektrum der Wissenschaft – Altern - Was uns länger leben lässt

Menschen altern unterschiedlich – abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, dem Stresspegel oder dem sozialen Umfeld. Mit zunehmendem Lebensalter steigt auch das Risiko für Demenzerkrankungen wie Alzheimer. Ein wirksames Mittel gegen dieses Leiden ist immer noch nicht gefunden, neue Erkenntnisse aus der Forschung lassen jedoch hoffen. Die weltweit alternden Gesellschaften fordern aber nicht nur die Medizin heraus, sondern auch unsere Sozialfürsorge. Letztlich bleibt das wichtigste Ziel, möglichst lange gesund und agil zu bleiben.

Gehirn&Geist – Lernen - Das Gedächtnis im Schlaf trainieren

Im Schlaf unbewusst wahrgenommene Reize können die Erinnerungsfähigkeit verbessern. Lassen sich Methoden der Hirnstimulation auch nutzen, um die Folgen neurologischer und psychischer Erkrankungen zu lindern? Außerdem: Wie lernt man Fremdsprachen am besten und erhöht somit seine Sprachkompetenz? Der Psychologe Mitja Back erklärt, was die narzisstische Persönlichkeit im Kern ausmacht und wie man am besten mit Narzissten umgeht. Laut einer populären Ansicht können psychische Störungen ansteckend sein – ähnlich wie eine Viruserkrankung. Was ist an dem Vergleich dran? Die Intelligenz von Tieren zu erforschen, funktioniert nur, wenn der Mensch sich dabei nicht in den Mittelpunkt stellt. Wie kann der Abschied von einer anthropozentrischen Verhaltensforschung gelingen?

Spektrum Kompakt – Schlafen und Träumen

Ob man morgens von einem mitreißenden Traum erzählt oder doch über Schlaflosigkeit klagt, hat verschiedene Einflussgrößen: Unter anderem verraten das Alter und die mentale Gesundheit, wie gut man schläft. Und wer seinen Schlaf beobachtet, kann darin sogar Vorboten künftiger Erkrankungen erkennen.

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