Jugendliche: Vorteile des Teenagerhirns
Das Gehirn von Heranwachsenden reagiert besonders sensibel auf Belohnungen. Das zeigt sich unter anderem in einer erhöhten Aktivität des Striatums, eines Areals, das an der Verarbeitung solcher Reize beteiligt ist. Bislang haben Forscher dieses Phänomen vor allem in einem negativen Licht betrachtet, sorgt es doch unter anderem dafür, dass Teenager leichter zu riskantem Verhalten neigen. Womöglich hat die Regsamkeit des Areals aber auch einen positiven Nebeneffekt, sagen nun Sabine Peters und Eveline Crone von der Universität Leiden in den Niederlanden: Sie scheint dem Gehirn dabei zu helfen, wichtige Lernprozesse schneller und effizienter abzuwickeln.
Die Forscher baten 230 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zwischen 8 und 29 Jahren, im Hirnscanner verschiedene Lernaufgaben zu bewältigen – und zwar jede Person dreimal im Abstand von einigen Jahren. Im Erfolgsfall bekamen die Probanden positives Feedback, was dafür sorgte, dass die Nervenzellen in ihrem Striatum eifrig feuerten. Dieses Muster war bei den Teilnehmern zwischen 17 und 20 Jahren am ausgeprägtesten, während bei jüngeren und älteren das Belohnungszentrum weniger intensiv arbeitete. Parallel dazu konnten die Wissenschaftler beobachten, dass Teilnehmer mit einem besonders aktiven Striatum auch größere Lernerfolge erzielten, sowohl zum Zeitpunkt des Versuchs als auch danach. Peters und Crone glauben daher, dass es in einer Lebensphase, in der sehr viele wichtige Lernprozesse stattfinden, durchaus von Vorteil sein könnte, wenn das Belohnungssystem im Gehirn leichter auf Reize anspricht.
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