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Nobelpreis für Physiologie oder Medizin: Wachposten des Immunsystems
Der diesjährige Medizin-Nobelpreis geht an Bruce Beutler, Jules Hoffmann und Ralph Steinman. Die drei Immunologen haben mit ihrer Arbeit entscheidend zum Verständnis der körpereigenen Abwehr beigetragen und damit den Weg für bessere Impfstoffe und Therapien geebnet.
Ein Nobelpreis für einen Toten – das dürfte es nach den Statuten eigentlich gar nicht geben, denn diese höchste wissenschaftliche Auszeichnung wird grundsätzlich nur Lebenden verliehen. Doch als das Komitee am 3. Oktober in Stockholm seine Entscheidung verkündete, wussten die Juroren noch nicht, dass der Kanadier Ralph Steinman nur wenige Tage zuvor, am 30. September, den Kampf gegen seine Krebserkrankung verloren hatte. In Stockholm steht man zur einmal vergebenen Auszeichnung: Die Regelung sei vor allem getroffen worden, um zu verhindern, dass der Preis bewusst an bereits Verstorbene verliehen wird.
Man könnte schon fast von einer Ironie des Schicksals sprechen, denn Steinmans wissenschaftliche Arbeit legte den Grundstein für die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs und andere Krankheiten. Der Forscher von der Rockefeller University in New York entdeckte 1973 neue bedeutende Mitspieler der Immunabwehr. Auf Grund ihrer verästelten Fortsätze nannte er sie dendritische Zellen, von dendron, dem griechischen Wort für Baum. Diese Zellen sind heute Hoffnungsträger für die Behandlung bestimmter Tumorerkrankungen (siehe Spektrum der Wissenschaft 4/2003, S. 38; www.spektrum.de/artikel/829680). Steinman selbst, so hieß es in einer Pressemitteilung der Rockefeller University, habe im Selbstversuch seinen Bauchspeicheldrüsenkrebs unter anderem mit Hilfe dieser dendritischen Zellen behandelt. Und tatsächlich lebte er deutlich länger, als es nach seiner Diagnose zu erwarten war. Ob der Forscher dies der speziellen Therapie verdankte, lässt sich freilich kaum beweisen, war er doch der einzige Proband bei diesem Experiment...
Man könnte schon fast von einer Ironie des Schicksals sprechen, denn Steinmans wissenschaftliche Arbeit legte den Grundstein für die Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs und andere Krankheiten. Der Forscher von der Rockefeller University in New York entdeckte 1973 neue bedeutende Mitspieler der Immunabwehr. Auf Grund ihrer verästelten Fortsätze nannte er sie dendritische Zellen, von dendron, dem griechischen Wort für Baum. Diese Zellen sind heute Hoffnungsträger für die Behandlung bestimmter Tumorerkrankungen (siehe Spektrum der Wissenschaft 4/2003, S. 38; www.spektrum.de/artikel/829680). Steinman selbst, so hieß es in einer Pressemitteilung der Rockefeller University, habe im Selbstversuch seinen Bauchspeicheldrüsenkrebs unter anderem mit Hilfe dieser dendritischen Zellen behandelt. Und tatsächlich lebte er deutlich länger, als es nach seiner Diagnose zu erwarten war. Ob der Forscher dies der speziellen Therapie verdankte, lässt sich freilich kaum beweisen, war er doch der einzige Proband bei diesem Experiment...
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