Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Kognition : Es muss nicht immer Wohlklang sein

Die Tsimane, ein indigenes Volk Boliviens, unterscheidet nicht zwischen konsonanten und dissonanten Zweiklängen – eine essenzielle Polarität in der westlichen Musiktradition. Doch bestätigt dieser Befund tatsächlich, dass deren Wahrnehmung nicht angeboren, sondern kulturell erworben ist?
Proband hört Töne über Kopfhörer

Spannung und Entspannung, Dissonanz und Konsonanz, das sind die Pole, zwischen denen sich die uns vertraute Musik bewegt, ob Bachkantate oder Heavy Metal. Wird diese Regel gebrochen, etwa im Jazz, geschieht dies meist um bestimmter Effekte oder Klangfarben willen. Ist diese Wahrnehmung angeboren oder erlernt? Ein Forscherteam um den Neurowissenschaftler Josh McDermott vom Massachusetts Institute of Technology suchte Antworten auf diese Frage – im bolivianischen Urwald.

Genauer gesagt in einem Dorf der Tsimane. Da es nur mit dem Kanu zu erreichen ist und über keine Stromerzeuger verfügt, sollten seine Bewohner mit westlicher Musik wenig in Berührung gekommen sein. Und tatsächlich unterscheidet sich ihre eigene davon bereits in einem zentralen Punkt: Sie ist einstimmig.

Diesen Indios präsentierten die Forscher Zusammenklänge mittels Kopfhörer; wie angenehm sie diese empfanden, bewerteten die Probanden auf einer Skala von 1 bis 4. Als Kontrollgruppen fungierten US-Amerikaner mit einem oder zwei Jahren Erfahrung im Spielen eines Instruments sowie Einwohner einer bolivianischen Kleinstadt und der Hauptstadt La Paz. ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Licht - Wie es unser Denken beflügelt

Wenn die dunkle Jahreszeit beginnt, machen wir es uns gern mit Lichterketten und Kerzen gemütlich. Dabei hellt Licht nicht nur die Stimmung auf: Dank seines Einflusses auf die Hirnfunktion kann das Denken profitieren. Daneben berichten wir, wie Einzelkinder wirklich sind, oder wie Blase und Gehirn beim Urinieren zusammenarbeiten und was es mit dem Harndrang auf sich hat. Unser Artikel über Sigmund Freund widmet sich der unrühmlichen Geschichte der Psychologie und Psychotherapie unterm Hakenkreuz. Im Interview gibt die Psychologin Gilda Giebel Einblicke in den Alltag in der Sicherungsverwahrung. Sie behandelte dort als systemische Therapeutin die brutalsten Männer Deutschlands.

Gehirn&Geist – Faszination Gehirn: 38 Infografiken über unser Denken, Fühlen und Handeln

Weil Sprache allein nicht immer das beste Kommunikationsmittel ist, werden seit 2013 ausgewählte Inhalte auf eine andere Art präsentiert: in Infografiken. Denn manches lässt sich in Bildern so viel einfacher darstellen als mit Worten. In dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist« präsentieren wir ein »Best-of« unserer Infografiken zu Psychologie, Hirnforschung und Medizin. Wie funktioniert unser Orientierungssinn? Was haben Darmbakterien mit der Psyche zu tun? Was macht eine angenehme Unterhaltung aus? Wie wirkt Alkohol im Gehirn? Und warum lassen wir uns im Supermarkt so leicht zu Spontankäufen animieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist«. Jede der 38 Grafiken im Heft widmet sich einem eigenen Thema.

Spektrum - Die Woche – Neue Reben für den Weinbau

Von Klimawandel und Krankheiten bedroht, muss der Weinbau an die neuen Bedingungen angepasst werden. Die Genschere soll den Wein der Zukunft retten. Außerdem beobachtet »Die Woche«, wie Künstlerinnen und Künstler die Welt wahrnehmen und wie sich soziale Unsicherheiten durch Social Media verstärken.

  • Quellen

McDermott, J. H. et al.:Indifference to Dissonance in Native Amazonians Reveals Cultural Variation in Music Perception. In: Nature 535, S. 547 – 550, 2016

Zatorre, R.:Amazon Music. In: Nature 535, S. 496 – 497, 2016

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.