Gute Frage: Können Drogen beim ersten Konsum abhängig machen?
Diese Frage habe ich kürzlich einem meiner Patienten gestellt. Er hatte nach vielen Jahren seine Opiatabhängigkeit überwunden und engagiert sich jetzt in der Drogenprävention. Seine Antwort war eindeutig: "Ja!" Aus seiner Sicht hatte schon die erste berauschende Erfahrung bei ihm zum Kontrollverlust geführt.
Das mag sich für die Betroffenen subjektiv so anfühlen. Aus medizinischer Perspektive muss man dem jedoch klar widersprechen. Eine Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass der Abhängige sein selbstzerstörerisches Verhalten nicht aufgeben kann. Bis es so weit kommt, sind einige Zwischenschritte nötig. Was mein Patient beschrieb, ist vielmehr ein evolutionär sehr alter Lernprozess, der den Weg in eine Sucht ebnen kann. Dieses "Belohnungslernen", auch operante Konditionierung genannt, ist enorm wichtig für die Herausbildung grundlegender Verhaltensweisen wie Nahrungssuche oder Fortpflanzung. Zudem beeinflusst es die Vermeidung von Schmerzen und Gefahren: Was uns einmal Lust verschafft hat, wiederholen wir; was uns wehtut, meiden wir ...
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