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Gute Frage: Können Drogen beim ersten Konsum abhängig machen?

Drogenabhängigkeit ist durch viele psychologische und körperliche Veränderungen bedingt, die erst nach wiederholtem Konsum eintreten.
In einer Reihe von Einmachgläsern kann man verschiedene Sorten Cannabis sehen.

Diese Frage habe ich kürzlich einem meiner Pa­tienten gestellt. Er hatte nach vielen Jahren seine Opiatabhängigkeit überwunden und engagiert sich jetzt in der Drogenprävention. Seine Antwort war eindeutig: "Ja!" Aus seiner Sicht hatte schon die erste berauschende Erfahrung bei ihm zum Kontrollverlust geführt.

Das mag sich für die Betroffenen subjektiv so an­fühlen. Aus medizinischer Perspektive muss man dem jedoch klar widersprechen. Eine Sucht zeichnet sich dadurch aus, dass der Abhängige sein selbstzerstörerisches Verhalten nicht aufgeben kann. Bis es so weit kommt, sind einige Zwischenschritte nötig. Was mein Patient beschrieb, ist vielmehr ein evolutionär sehr alter Lernprozess, der den Weg in eine Sucht ebnen kann. Dieses "Belohnungslernen", auch operante Konditionierung genannt, ist enorm wichtig für die Herausbildung grundlegender Verhaltensweisen wie Nahrungssuche oder Fortpflanzung. Zudem beeinflusst es die Vermeidung von Schmerzen und Gefahren: Was uns einmal Lust verschafft hat, wiederholen wir; was uns wehtut, meiden wir ...

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  • Quelle

Sommer, W. H.: Pathophysiology of Alcohol Addiction. In: Boyle, P. et al. (Hg.): Alcohol. Science, Policy, and Public Health, 2013, S. 84-96

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