Schlichting!: Anhänglicher Schnee
Bei optimalen Bedingungen für den Bau eines Schneemanns löst die gerollte Kugel das Weiß gleich streifenweise von der Wiese. Zurück bleiben fast komplett frei geräumte grüne Schneisen. Dafür sollte es nicht zu kalt sein: Besonders gut haftet das Material, wenn die Temperatur etwas über dem Gefrierpunkt liegt.
Diese Aggregation spielt sich ähnlich ab wie bei feinem, feuchtem Sand, mit dem man ziemlich stabile Kunstwerke konstruieren kann. Sandkörner binden Wasser stark an sich. Wenn es zwischen mehrere von ihnen dringt, haften sie durch Kapillarkräfte fest aneinander. Vergleichbares geschieht bei den Eiskristallen. Sie sind im Schnee relativ locker miteinander verbunden. Wasser kann die Luft aus den kleinen Hohlräumen verdrängen und so den Zusammenhalt verstärken.
Die gleiche Wirkung wird erzielt, wenn man feuchten Schnee zusammendrückt. Mit der Volumenverringerung verschwindet ein Teil der Luft zwischen den Kristallen, und das vorhandene flüssige Wasser bekommt Kontakt zu sehr viel mehr Eisfläche. Das erhöht die Zahl der Bindungen zwischen den Wassermolekülen und damit die Festigkeit. Wer Erfahrungen mit Schneeballschlachten hat, dürfte schon einmal am eigenen Leib erfahren haben, wie hart so ein Wurfgeschoss sein kann. ...
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