Gute Frage: Warum werden Finger im Wasser schrumpelig?
Ein paar Minuten in einem wohlig warmen Schaumbad genügen, und schon sehen unsere Fingerkuppen aus wie kleine Rosinen: Die Haut ist schrumpelig geworden. Wieso passiert das? Und warum nur an Fingern und Zehen und nicht an anderen Stellen des Körpers?
Offensichtlich unterscheidet sich die Haut an Händen und Füßen grundlegend vom Rest. Es sind die einzigen Regionen, an denen keine Härchen wachsen; dafür gibt es hier so viele Berührungsrezeptoren wie nirgendwo sonst am Körper. Absorbieren die Finger und Zehen vielleicht einfach besonders viel Wasser und quellen dadurch stärker auf? Wenn überhaupt, ist das nur ein Teil der Erklärung. Der wahre Schlüssel zum Rätsel der Schrumpelfinger liegt nämlich im Nervensystem.
Wie Neurologen seit fast einem Jahrhundert wissen, zeigen Menschen, deren Nerven beschädigt sind, die so genannte Nässe-Reaktion nicht. Ihre Finger schrumpeln nicht – egal wie lange sie im Wasser bleiben. Das ist ein klares Indiz dafür, dass sich nicht bloß die Hornhaut mit Flüssigkeit vollsaugt. Es handelt sich vielmehr um eine aktive Reaktion: Bei längerem Kontakt der Haut mit Wasser sorgt das sympathische Nervensystem dafür, dass sich die winzigen Blutgefäße an Zehen und Fingern zusammenziehen. Wenn die Blutgefäße kontrahieren, wird die Haut nach innen gezogen. Die Fingerkuppen werden im Nassen also nicht etwa größer; genau genommen schrumpfen sie sogar ein bisschen ...
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