Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Selbstbild: »Sich zu über­höhen, ist gesund«

Michael Dufner von der Universität Leipzig hat erforscht, wie gut Menschen sich selbst kennen. Sein Fazit: Ein großes Ego kann im Leben durchaus hilfreich sein.
Michael Dufner

Herr Dr. Dufner, wie täuschen wir uns über uns selbst?

Jeder weiß aus dem eigenen Alltag, wie sehr Menschen oft bemüht sind, sich in einem guten Licht darzustellen. Obwohl wir vermutlich die einzigen Lebewesen sind, die sich ein realistisches Bild von sich selbst machen können, neigen wir dazu, uns etwas vorzumachen. Wie Studien belegen, treiben wir sogar ziemlich großen Aufwand, um unsere Wahrnehmung dem eigenen positiven Selbstbild anzupassen.

Inwiefern?

Nun, wir achten häufig zum Beispiel sehr selektiv auf das, was uns in unseren Ansichten bestätigt. Halte ich mich für intelligent oder humorvoll, erinnere ich mich eher daran, wie ich ein kniffeliges Problem löste oder andere zum Lachen brachte – und übersehe solche Momente, in denen ich mich dumm anstellte oder sich ­niemand über meinen Witz amüsierte. Solche Bestätigungsfehler helfen uns, ein stabiles positives Selbstbild aufrechtzuerhalten …

Kennen Sie schon …

Spektrum Kompakt – Sucht - Abhängigkeit im Alltag

Eine Sucht entsteht nicht nur bei harten Drogen. Unterschiedlichste Mittel und sogar Verhaltensweisen können abhängig machen. Hierzu zählen das Online-Glücksspiel, Sport und auch die sozialen Medien. Bei der Abhängigkeit von Alkohol gibt es neue Therapieansätze, die aus der Sucht helfen sollen.

Spektrum der Wissenschaft – Altern - Was uns länger leben lässt

Menschen altern unterschiedlich – abhängig vom Lebensstil, der Ernährung, dem Stresspegel oder dem sozialen Umfeld. Mit zunehmendem Lebensalter steigt auch das Risiko für Demenzerkrankungen wie Alzheimer. Ein wirksames Mittel gegen dieses Leiden ist immer noch nicht gefunden, neue Erkenntnisse aus der Forschung lassen jedoch hoffen. Die weltweit alternden Gesellschaften fordern aber nicht nur die Medizin heraus, sondern auch unsere Sozialfürsorge. Letztlich bleibt das wichtigste Ziel, möglichst lange gesund und agil zu bleiben.

Spektrum - Die Woche – Ein langes Leben ist kein Zufall

Wie schafft man es, besonders alt zu werden und dabei fit und gesund zu bleiben? Die Altersforscherin Eline Slagboom weiß, welche Faktoren wir beeinflussen können - und welche nicht. Außerdem in dieser »Woche«: Wie Spannbetonbrücken einfach einstürzen können - und wie man das verhindern kann.

  • Quellen

Dufner, M. et al.: Self-enhancement and psychological adjustment: A meta-analytic review. Personality and Social Psychology Review 23, 2019

Green, J. D. et al.: Self-enhancement, righteous anger, and moral grandiosity. Self and Identity 8, 2019

Humberg, S. et al.: Enhanced versus simply positive: A new condition-based regression analysis to disentangle effects of self-enhancement from effects of positivity of self-view. Journal of Personality and Social Psychology 114, 2018

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.