Augenbewegungen: Was Blicke verraten
Die Augen sind die Fenster zur Seele«, heißt es oft. Oder: »Ich kann es in deinen Augen sehen.« Menschen sind visuell orientierte Wesen, die sich mehr auf das Sehen als auf andere Sinne verlassen. Und um das Verhalten anderer zu interpretieren, schauen wir ihnen gern in die Augen. Dort glauben wir beispielsweise Begierde zu erkennen, Zorn oder Freude. Nicht nur ein Bild, auch ein Blick sagt manchmal mehr als 1000 Worte.
Zumal Worte trügerisch sein können. Die Augen hingegen scheinen nicht zu lügen. Forscher haben einige Merkmale gefunden, die typischerweise auftreten, wenn jemand flunkert. Im Allgemeinen gehen wir davon aus, dass Menschen, die gerade nicht ehrlich sind, uns aus Scham, Schuld oder Angst nicht in die Augen schauen können. Jeffrey Walczyk, Psychologe an der Louisiana Tech University in Ruston, glaubt dagegen: Wenn Menschen lügen, bleiben ihre Augen relativ unbeweglich. Er erklärt das mit dem kognitiven Aufwand – Lügen ist gedanklich herausfordernder, als die Wahrheit zu sagen. Denn um überzeugend zu sein, muss man eine Geschichte erfinden, die zu dem passt, was das Gegenüber weiß, ohne sich dabei zu widersprechen. Je stärker die Augenbewegungen, desto mehr visuellen Input erhält eine Person allerdings – und das kann ablenken. Flunkert man gerade, macht es also Sinn, den Blick zu fixieren, um sich ganz auf sein inneres Lügengebäude zu konzentrieren …
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