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Verkehr: Was bringt ein Tempolimit?

Immer wieder wird in Deutschland über den Nutzen einer ge­nerellen Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen diskutiert. Das würde vermutlich zu weniger Verkehrstoten führen und die Emissionen von Kohlendioxid und Feinstaub reduzieren. Doch die Daten bieten Interpretationsspielraum, und die Effekte sind womöglich kleiner, als viele denken.
Schnellfahrt auf der Autobahn

Braucht die deutsche Straßenverkehrsordnung einen Zusatz, der auf Autobahnen eine Höchstgeschwindigkeit festlegt? Die Debatte zu dem Thema wird schnell emotional und ist allein schon deswegen schwierig zu führen. Sie krankt aber auch an einem Mangel aktueller Daten und Studien aus Deutschland dazu, was eine solche Einschränkung bewirken könnte. Hilfe von außen ist kaum zu erwarten: Alle Nachbarländer haben seit Langem Tempolimits auf ihren Autobahnen. Sie reden und forschen höchstens darüber, ob sie die Begrenzung etwas lockern oder weiter verschärfen.

Hier zu Lande stammen zwei wichtige Untersuchungen aus den Jahren 1999 und 2007 und beruhen auf noch älteren Daten. Interpretationen, Plausibilitätsbetrachtungen, Abschätzungen und Extrapolationen sind in der Diskussion darum genauso bedeutsam und präsent wie Zahlen. Auf der Suche nach Antworten auf Fragen zum Tempolimit auf Autobahnen muss man deshalb eine Schneise durch den Dschungel schlagen und läuft doch stets Gefahr, dass am Ende beide Seiten durch geschickte Auswahl der Argumente ihre Position bestätigt sehen.

Zur Frage, ob ein Tempolimit dem Klima nützt, gibt es in Deutschland nur eine einschlägige Studie. Sie ist 1999 vom Umweltbundesamt (UBA) erstellt worden und stützt sich auf Daten von 1992. Damals fuhren die Autos im Mittel 120, und 15 Prozent der Autos hatten ein Tempo von mehr als 148 Kilometern pro Stunde. Inzwischen ist eine Untersuchung der Bundesanstalt für Straßenwesen bekannt geworden, dass sich zwischen 2010 und 2104 an diesen Fahrdaten nicht viel geändert hatte …

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