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BIOCHEMIE: Was dich nicht umbringt ...

Chemische Verbindungen, mit denen Pflanzen Schädlinge abwehren, machen das Gehirn weniger anfällig gegenüber Alzheimer, Parkinson und anderen neurodegenerativen Erkrankungen.
Brokkoli

Warum gilt es als gesund, viel Obst und Gemüse zu essen? Viele nehmen an, dafür seien Antioxidantien verantwortlich, die in diesen Lebensmitteln enthalten sind. Zunächst klingt das einleuchtend, denn Antioxidantien neutralisieren reaktionsfreudige Atome und Moleküle wie die berüchtigten reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), die Körperzellen schädigen können und bei Krebs-, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes eine wichtige Rolle spielen.

Auch für meine Arbeit als Neurowissenschaftler spielt das Thema eine Rolle. Schon seit Langem ist meinen Kollegen und mir bekannt, dass ROS in der Lage sind, Nervenzellen in ihrer Funktion zu beeinträchtigen und sogar abzutöten. Zudem wissen wir: Menschen, die regelmäßig antioxidantienreiche pflanzliche Nahrung zu sich nehmen, leiden seltener an neurodegenerativen Erkrankungen. Daraus könnte man den Schluss ziehen, das eine habe direkt mit dem anderen zu tun. Doch ganz so einfach ist es nicht.

Tatsächlich haben streng kontrollierte Studien mit Tieren wie Menschen keinen eindeutigen Nachweis für die Annahme geliefert, das Einnehmen von Antioxidantien wie den Vitaminen C, E und A helfe, solche Krankheiten zu verhindern. Einige Arbeiten haben sogar gesundheitlich bedenkliche Effekte belegt – so geht laut einer Studie aus dem Jahr 2011 die langjährige Einnahme von Vitamin-E-Präparaten mit einem signifikant erhöhten Prostatakrebsrisiko einher. Worauf könnte dann aber die gesundheitsfördernde Wirkung von Obst und Gemüse beruhen? ...

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  • Quellen

Ristow, M. et al.:Antioxidants Prevent Health-Promoting Effects of Physical Exercise in Humans. In: PNAS USA 26, S. 8665 – 8670, 2009

Stranahan, A. M., Mattson, M. P.:Recruiting Adaptive Cellular Stress Responses for Successful Brain Ageing. In: Nature Reviews Neuroscience 13, S. 209 – 216, 2012

Xu, J. et al:Neurotrophic Natural Products: Chemistry and Biology. In: Angewandte Chemie International Edition 53, S. 956 – 987, 2014

Yun, J., Finkel, T.:Mitohormesis. In: Cell Metabolism 19, S. 757 – 766, 2014

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