Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Neurophilosophie: Was es heißt zu fühlen

Emotionen und Leidenschaften bestimmen unser Leben. Gleichzeitig glauben viele Zeitgenossen, dass der Blick ins Gehirn auch diese intime Seite des Menschseins erklärbar mache. Stimmt das? Oder geht uns etwas verloren, wenn wir Gefühle allein als das Feuern von Neuronen begreifen?
Vom Herz zum Hirn

Wenn ich auf einer Party gefragt werde, was ich von Beruf bin, sage ich: "Neurowissenschaftler." Das sorgt regelmäßig für großes Hallo. "Ach, das ist ja spannend! Was genau erforschen Sie denn?" Antworte ich dann wahrheitsgemäß: "Emotionen", gibt es für mein Gegenüber oft kein Halten mehr. Je nachdem, mit wem ich es zu tun habe, höre ich typischerweise Fragen wie diese:
- "Ich kann meine Gefühle manchmal schwer in Schach halten. Hat das etwas damit zu tun, wie mein Hirn verdrahtet ist?"
– "Gibt es ein Medikament, mit dem man böse ­Erinnerungen löschen kann?"
 ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Faszination Gehirn: 38 Infografiken über unser Denken, Fühlen und Handeln

Weil Sprache allein nicht immer das beste Kommunikationsmittel ist, werden seit 2013 ausgewählte Inhalte auf eine andere Art präsentiert: in Infografiken. Denn manches lässt sich in Bildern so viel einfacher darstellen als mit Worten. In dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist« präsentieren wir ein »Best-of« unserer Infografiken zu Psychologie, Hirnforschung und Medizin. Wie funktioniert unser Orientierungssinn? Was haben Darmbakterien mit der Psyche zu tun? Was macht eine angenehme Unterhaltung aus? Wie wirkt Alkohol im Gehirn? Und warum lassen wir uns im Supermarkt so leicht zu Spontankäufen animieren? Antworten auf diese und viele weitere Fragen finden Sie in dieser Spezialausgabe von »Gehirn&Geist«. Jede der 38 Grafiken im Heft widmet sich einem eigenen Thema.

Gehirn&Geist – Beziehungen: Wie sie prägen, wann sie stärken

Das Dossier widmet sich sozialen Beziehungen in all ihren Facetten: zwischen Partnern, Eltern und Kindern, Freunden oder in Gemeinschaften. Die Beiträge liefern wichtige, aktuelle Erkenntnisse aus der Forschung. Sie verdeutlichen, wie heilsam und wichtig die Verbundenheit mit anderen ist, aber auch, wann sie schaden kann. So zeigt der Beitrag zum Thema Bindungsfähigkeit, dass die Erfahrungen der ersten Lebensjahre prägend sind. Doch Bindungsstile lassen sich ändern. Mit vernetzten Hirnscannern ergründen Mannheimer Forscherinnen und Forscher die Geheimnisse sozialer Interaktionen, die einiges über die Beziehung verraten. Das Hormon Oxytozin gilt als soziales Bindemittel. Ein reines Kuschelhormon ist es dennoch nicht. Auch Umarmungen spielen im Alltag vieler Menschen eine wichtige Rolle, aber erst jetzt beginnen Psychologen, dieses Verhalten zu verstehen.

Spektrum - Die Woche – Wie ich atme, so fühle ich

Ganz unbemerkt atmen wir täglich zirka 20.000-mal ein und wieder aus. Dabei ist das, was währenddessen in unserem Körper passiert, alles andere als banal. Und wird sogar von unserem Gemüt beeinflusst. Lesen Sie in der aktuellen »Woche«, wie die Teamarbeit von Hirn und Lunge gelingt.

  • Quellen und Literaturtipps

Literaturtipp

Northoff, G.:Das disziplinlose Gehirn - Was nun, Herr Kant? Auf den Spuren unseres Bewusstseins mit der Neurophilosophie. Irisiana, München 2012
Der Philosoph und Hirnforscher Georg Northoff gewährt Einblicke in das moderne Denken über Gehirn und Geist.


Quellen

Aron, A. et al.:Reward, Motivation, and Emotion Systems Associated With Early-Stage Intense Romantic Love. In: Journal of Neurophysiology 94, S. 327-337, 2005

Amorapanth, P. et al.:Different Lateral Amygdala Outputs Mediate Reactions and Actions Elicited by a Fear-arousing Stimulus. In: Nature Neuroscience 3, S. 74-79, 2000

Bartels, A., Zeki, S.:The Neural Basis of Romantic Love. In: NeuroReport 11, 3829-3834, 2000

Bartels, A., Zeki, S.:The Neural Correlates of Maternal and Romantic Love. In: NeuroImage 21, S. 1155-1166, 2004

Fisher, H. et al.:Defining the Brain Systems of Lust, Romantic Attraction, and Attachment. In: Archives of Sexual Behavior 31, S. 413-419, 2002

Gozzi, A. et al.:A Neural Switch for Active and Passive Fear. In: Neuron 67, S. 656-666, 2010

Heidegger, M.: Sein und Zeit. Niemeyer, Tübingen 1927

Young, L.:Being Human: Love: Neuroscience Reveals All. In: Nature 457, S. 148, 2009

Zeki, S.:The Neurobiology of Love. In: FEBS Letters 581, S. 2575-2579, 2007

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.