Macht : Was Macht mit uns macht
Recep Tayyip Erdoğan hat einen steilen Aufstieg hinter sich. Er stammt aus einer georgischen Einwandererfamilie, musste als Kind im Hafenviertel von Istanbul Sesamringe verkaufen. Fußballer wollte er werden. Oder Prediger. Es sollte anders kommen: 1994 wurde er zum Oberbürgermeister von Istanbul gewählt, 2003 zum Ministerpräsidenten der Türkei ernannt. Die Menschen hatten Vertrauen in Erdoğan, den Sohn eines armen Küstenschiffers, er war "einer von ihnen".
Als es 2013 zu Protesten gegen ein Bauprojekt im Istanbuler Gezi-Park kam, reagierte der Staat mit massiver Gewalt, setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Im selben Jahr drohte Erdoğan über einen Korruptionsskandal zu stolpern, in den Minister seiner Regierungverwickelt waren. Er witterte ein Komplott, ließ Polizisten und Staatsanwälte verhaften.
Um Widersacher mundtot zu machen, mischt er sich seitdem immer wieder in die Justiz ein, zensiert das Internet, bedroht Pressevertreter. Gleichzeitig strebt Erdoğan eine Reform des politischen Systems an, die seine Verfügungsgewalt weiter steigern würde. ...
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