Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Bullshit: Die Kunst des Wichtigtuns

Psychologen erforschen, wer für bedeutsam klingende, aber hohle Phrasen empfänglich ist. Ihre verblüffende Erkenntnis: Intelligente Menschen fallen auf den verbalen Pomp seltener herein, produzieren ihn jedoch umso geschickter.
Mann mit erhobenem Kinn, der auf sich zeigt

Zu den auffälligsten Merkmalen unserer Kultur gehört die Tatsache, dass es so viel Bullshit gibt.« So beginnt Harry G. Frankfurts kaum 80-seitiger Essay »On Bullshit«. Der US-amerikanische Philosoph traf damit im Jahr 2005 einen Nerv. Ihm zufolge breitet sich in unserer Gesellschaft eine Art der Kommunikation aus, die der Wahrheit nicht verpflichtet ist – übrigens lange vor der politischen Karriere Donald Trumps.

Wer Bullshit von sich gibt, so Frankfurt, will nicht in erster Linie die Unwahrheit verbreiten. Es interessiert ihn vielmehr gar nicht, was wahr oder falsch ist. Bullshit unterscheide sich von der Lüge dadurch, dass der Sprecher nicht wissentlich Falsches behauptet; ihm ist einfach gleichgültig, ob seine Aussage zutrifft oder auch nur sinnvoll ist, solange sie ihren Zweck erfüllt. Und der lautet meist: Eindruck machen ...

Kennen Sie schon …

Spektrum - Die Woche – Wann klingt eine Sprache schön?

Klingt Italienisch wirklich schöner als Deutsch? Sprachen haben für viele Ohren einen unterschiedlichen Klang, dabei gibt es kein wissenschaftliches Maß dafür. Was bedingt also die Schönheit einer Sprache? Außerdem in der aktuellen »Woche«: Rarer Fund aus frühkeltischer Zeit in Baden-Württemberg.

Spektrum - Die Woche – Eine Sprache für die Welt

Zur lebendigen Diversität unserer Welt gehört auch die Vielfalt der Sprachen, in denen Menschen kommunizieren. Doch könnte es übergeordnet auch eine Sprache geben, in der wir uns alle verständigen - wie Esperanto?

Gehirn&Geist – Aus Fehlern lernen

Missgeschicke gehören zum Leben dazu. Unser Gehirn bemerkt sie oft blitzschnell. Wie registriert unser Gehirn, wenn wir uns irren, wie reagiert es darauf und warum lernt das Gehirn nicht immer aus den Fehlern? Daneben berichten wir, aus welchen Gründen manche Kinder den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und wie eine Annäherung vielleicht gelingen kann. Therapien von Morbus Alzheimer konzentrierten sich auf die Bekämpfung der Amyloid-Plaques. Doch man sollte dringend die Ablagerungen des Tau-Proteins stärker in den Blick nehmen. Die Folgen des hybriden Arbeitens rücken zunehmend in den Fokus der Forschung. Es führt zu einer höheren Zufriedenheit bei den Angestellten. Allerdings gibt es auch Nachteile. Bremst das Homeoffice die Kreativität? Daneben gehen wir der Frage nach, ob Tiere empathisch sind.

  • Quellen

Dalton, C.: Bullshit for you, transcendence for me. A commentary on »On the reception and detection of pseudo-profound bullshit«. Judgment and Decision Making 11, 2016

Frankfurt, H. G.: Bullshit. Suhrkamp, 2005

Hübl, P.: Bullshit-Resistenz. Nicolai, 2018

Littrell, S. et al.: »You can’t bullshit a bullshitter« (or can you?): Bullshitting frequency predicts receptivity to various types of misleading information. British Journal of Social Psychology 60, 2021

Pennycook, G. et al.: On the reception and detection of pseudo-profound bullshit. Judgment and Decision Making 10, 2015

Pennycook, G., Rand, D. G.: Who falls for fake news? The roles of bullshit receptivity, overclaiming, familiarity, and analytic thinking. Journal of Personality 88, 2019

Turpin, M. H. et al.: Bullshit ability as an honest signal of intelligence. Evolutionary Psychology 19, 2021

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.