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Suizid: Nicht mehr sein wollen

Das Risiko, dass eine Person einen Suizidversuch unternehmen wird, lässt sich nur schlecht einschätzen. Womöglich fällt das sogar den Betreffenden selbst schwer.
Halbdurchsichtige Silhouette eines Mannes, der auf einer Bank am See sitzt

In Johann Wolfgang von Goethes berühmtem Briefroman »Die Leiden des jungen Werthers« aus dem Jahr 1774 geht es um die unglückliche Liebe des gleichnamigen Rechtspraktikanten, der schließlich Suizid begeht. Das Buch trägt kaum verhüllte autobiografische Züge, denn Goethe selbst spielte in seiner Jugend zwischenzeitlich mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen. In seinem fast 50 Jahre nach dem »Werther« entstandenen Spätwerk »Dichtung und Wahrheit« schreibt er über ­einen scharfen Dolch, den er zu diesem Zweck einst ­bereithielt: »Diesen [den Dolch] legte ich mir jederzeit neben das Bette, und ehe ich das Licht auslöschte, versuchte ich, ob es mir wohl gelingen möchte, die scharfe Spitze ein paar Zoll tief in die Brust zu senken.« Am Ende jedoch beschloss der junge Goethe, der damals in einer tiefen Lebenskrise steckte, weiterzuleben und sein Unglück stattdessen in literarischer Form zu verar­beiten.

Das Thema Suizid ist selbst heute noch mit einem Tabu belegt. ...

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  • Quellen

Bostwick, J. M., Pankratz, V. S.: Affective disorders and suicide risk: A reexamination. The American Journal of Psychiatry 157, 2000

Bryan, C. J.: Rethinking suicide: Why prevention fails, and how we can do better. Oxford University Press, 2021

Busch, K. A. et al.: Clinical correlates of inpatient suicide. Journal of Clinical Psychiatry 64, 2003

Cha, C. B. et al.: Testing mood-activated psychological markers for suicidal ideation. Journal of Abnormal Psychology 127, 2018

Donath, C. et al.: Is parenting style a predictor of suicide attempts in a representative sample of adolescents? BMC Pediatrics 14, 2014

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