Moralempfinden: Fluch der Sensibilität
Flüchtlingskrise, Pandemie, Klimawandel, Ukraine-Konflikt: Kaum ein Tag vergeht ohne schlechte Nachrichten, die uns emotional berühren. Mitunter werden wir dann selbst aktiv, spenden etwas, gehen zu einer Friedenskundgebung oder unterzeichnen eine Petition. Ob wir das tun und welche Gefühle wir dabei empfinden, hat viel mit der eigenen Sensibilität für Ungerechtigkeit zu tun.
Hier spielen nicht nur gesellschaftliche Normen und Werte eine Rolle, sondern auch die subjektive Einschätzung jedes Einzelnen. Disziplinen wie die Rechts- und Politikwissenschaften, Philosophie oder Theologie beschäftigen sich mit normativen Maßstäben für Gerechtigkeit, die etwa in gesetzliche Regeln einfließen. Allerdings herrscht nicht immer Einigkeit darüber, was genau ungerecht oder gerecht ist. Laut Psychologen unterscheiden sich Menschen einerseits darin, welche Idee von Gerechtigkeit sie vertreten, und andererseits, wie sensibel sie auf Verstöße dagegen reagieren ...
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben