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Wasser für Mexiko

Ein Netz von Kanälen und Aquädukten führte kostbares Wasser zu den Feldern der ersten Bauern des amerikanischen Kontinents.
Welche Mythen mögen sich die Bewohner jenes Hochtals im heutigen Mexiko wohl erzählt haben, in dem die Landwirtschaft Altamerikas ihren Anfang nahm, in dem erstmals der nahrhafte Mais angebaut wurde? Der Boden ihrer Heimat war fruchtbar und die Regenzeit lieferte sechs Monate im Jahr reichlich Niederschlag für eine gute Ernte. Doch in der zweiten Jahreshälfte waren die Götter nicht so wohlgesinnt – der Regen blieb aus. Heute leicht nachzuvollziehen: Das Hochtal, in dem Jahrhunderte später die Azteken ihr Reich gründen sollten, liegt fast 2000 Meter über dem Meeresspiegel, und außerhalb der Regenzeit hält es Wolken fern.

Sollten die ersten Bauern des Kontinents darin das Wirken eines Gottes ge­sehen haben, so ließen sie sich davon dennoch nicht unterkriegen. Niemand weiß genau zu sagen, wann und wo sie all die Techniken ersannen, Wasser zu speichern und auf Felder zu leiten. Doch als die Spanier dort einfielen, war die Region von Kanälen und Aquädukten durchzogen. Ein gewaltiger Damm, der um 750 v. Chr. gebaute Purrón im Tehuacán-Tal, begrenzte bis ins 18. Jahrhundert den größten Wasserspeicher Amerikas. Um dieses 400 Meter lange, 100 Meter breite und fast 25 Meter hohe Bauwerk zu errichten, mussten 2,64 Millionen Kubikmeter Erde herangetragen werden. Und das ohne Wagen und Zugtiere.

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