Medizin: Weibliches Mikrobiom steigert Risiko für Autoimmunleiden
Kaum ein biologisches Forschungsgebiet fordert derzeit mehr zum Umdenken heraus als die Beziehung zwischen Mensch und Mikrobe. Ein Großteil der etwa 100 Billionen Bakterien, Pilze und anderen einzelligen Organismen, die der Körper eines Menschen beherbergt, sind keineswegs Krankheitserreger. Im Gegenteil: Das Mikrobiom – so bezeichnen Biologen die bunte Mischung der Kleinstlebewesen im Körper inklusive ihrer Gene – trägt entscheidend zum Wohlergehen seines Wirts bei. Seit einem guten Jahrzehnt häufen sich wissenschaftliche Belege für verschiedenste gesundheitsfördernde Einflüsse unserer winzigen Untermieter. So kann der richtige Bakterienmix vor Fettleibigkeit schützen, und auch mit der Entstehung von Allergien haben Biologen das Mikrobiom bereits in Zusammenhang gebracht. Als Drahtzieher für Letzteres gelten Darmkeime, die das Zuckermolekül Polysaccharid A produzieren: Es beruhigt das Immunsystem, indem es die Produktion regulatorischer T-Zellen anregt, die aggressiven Abwehrzellen Einhalt gebieten.
Wie ein internationales Forscherteam um Jayne S. Danska von der University of Toronto jetzt herausgefunden hat, scheinen die Mikroorganismen im Darm aber noch einen weitaus größeren Effekt zu haben, der sich auf die Anfälligkeit für Autoimmunerkrankungen auswirkt: Sie beeinflussen ...
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