Technik: Weicher Roboter aus Gummi und Luft
Beim Begriff "Roboter" denken die meisten an eine Konstruktion aus Metall und Plastik. Dass es auch anders geht, haben jetzt Ingenieure von der Harvard University demonstriert. Das Team um George M. Whitesides konstruierte einen Roboter aus Silikonkautschukschläuchen, der seine Form durch Einblasen von Druckluft verändert. Die Maschine hat vier weiche Beine, die durch lokales Aufpumpen und Luftablassen angetrieben werden. Das erlaubt ihr, sich fortzubewegen. Mit etwa einem halben Meter Standbreite ist der Roboter mehr als doppelt so groß wie vergleichbare Vorläufer und kann Lasten mit einer Masse von etwa vier Kilogramm tragen. Wie das Team berichtet, ist die Konstruktion gerade wegen ihrer Flexibilität äußerst robust: Sie kann sowohl durch Flammen laufen als auch von einem Auto überfahren werden, ohne Schaden zu nehmen.
Technisch anspruchsvoll sei vor allem der hohe Luftdruck gewesen, den die batteriebetriebene Maschine aufbringen müsse, um ihre Extremitäten zu bewegen, berichten die Forscher. Bis zu einem Bar (etwa 100 Kilopascal) sei erforderlich. Die Wissenschaftler verwendeten als Material für den Roboter Silikonkautschuk, das mit winzigen hohlen Glaskügelchen versehen war, um Gewicht zu sparen. Die Unterseite der Füße war mit Kevlar verstärkt.
Die Experten hoffen künftig auf zahlreiche Anwendungen für ihren weichen Roboter. Nicht nur habe er sich als sehr widerstandsfähig erwiesen – anders als seine Gegenstücke aus Metall stelle er nur eine geringere Verletzungsgefahr für Menschen dar.
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben