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Weide statt Plastik
Mit dem römischen Imperium assoziieren wir Marmor und klirrende Rüstungen. Doch den Alltag im Reich prägte vor allem mal praktisches, mal kunstvolles Flechtwerk.
Ein Rattansessel, eine Obstschale für den Wohnzimmertisch, das Kopfteil eines Bettes – Korbwaren wirken heute rustikal und erinnern an die »gute alte« Zeit, in der Naturprodukte noch die Regel waren. Bevor Kunststoffe Mitte des vorigen Jahrhunderts unseren Alltag eroberten, fand sich edles wie simples Flechtwerk allenthalben. Römische Reliefs und Wandmalereien ebenso wie archäologische Funde und Schriftquellen verraten, dass dies in der Antike nicht anders war. Der Hut eines Bauern bestand aus Stroh, im Keller bewahrten Körbe aus Weide oder geflochtenen Holzspänen die Ernte. Um Waren auf Flüssen und Straßen zu den Märkten zu befördern, bediente man sich ebenfalls geflochtener Zweige, denn Körbe waren leicht und dennoch strapazierfähig. Doch auch die Frau und der Mann von Welt schätzten Flechtwerk, etwa als Sessel oder Nessessär.
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