Direkt zum Inhalt
Login erforderlich
Dieser Artikel ist Abonnenten mit Zugriffsrechten für diese Ausgabe frei zugänglich.

Welternährung: Wurzel der Hoffnung

Maniok ist schon heute eines der wichtigsten Nahrungsmittel in der Dritten Welt. Allein durch Kreuzung mit Wildpflanzen ließe sich daraus sogar eine noch viel ertragreichere und hochwertigere Kulturpflanze züchten. Das wäre ein bedeutender Schritt, um die Mangelernährung in vielen Entwicklungsländern zu bekämpfen.
Maniok
Für mehr als 800 Millionen Menschen ist die Hauptnahrungsquelle weder Weizen noch Mais oder Reis. Stattdessen lebt ein Großteil der Bevölkerung in vielen Ländern vor allem von der stärkehaltigen Wurzel einer Pflanze, die je nach Region Maniok, Kassava, Tapioka oder Yuca heißt (nicht zu verwechseln mit der Yuccapalme). Nach Reis und Weizen ist Maniok weltweit die drittwichtigste Kalorienquelle. Das macht die Knolle unersetzlich im Kampf gegen den Hunger. Überall in den Tropen pflanzen Familien Maniok traditionell auf kleinen Parzellen zum Eigenverbrauch an; in Asien und Teilen Lateinamerikas wird die Feldfrucht auch kommerziell als Tierfutter und zur Stärkegewinnung angebaut. Der Nährwert der Wurzel ist jedoch gering: Sie enthält fast ausschließlich Kohlenhydrate und nur wenige Proteine, Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen. Verbesserte Varianten könnten deshalb entscheidend zum Kampf gegen die Mangelernährung in weiten Teilen der Entwicklungsländer beitragen.

Zusammen mit Kollegen von der Universität Brasília arbeiten wir daher daran, widerstandsfähigere, ertragreichere und nahrhaftere Manioksorten zu erzeugen und sie Bauern in der Dritten Welt zugänglich zu machen. Der Schwerpunkt unserer Forschung liegt auf traditionellen Zuchtmethoden: Wir kreuzen Maniok mit seinen wilden Verwandten, um deren vorteilhafte Merkmale zu nutzen, die sich in Jahrmillionen entwickelt haben. Dieses Verfahren ist nicht nur kostengünstiger als die Gentechnik, sondern ...

Kennen Sie schon …

Gehirn&Geist – Bewusstsein: Wie es sich erklären lässt

Der Artikel »Bewusstsein« erklärt, was eine Theorie des Bewusstseins leisten muss. Außerdem im Heft: Populismus: Der Reiz der einfachen Antworten; Erinnerungen: Kann man gezielt vergessen?; Chimären: Mischgehirne aus Tier und Mensch; Immun gegen Alzheimer?

Spektrum Kompakt – Welternährung - Nachhaltige Konzepte für Mensch und Erde

Hunderte Millionen Menschen hungern, und der Klimawandel sorgt für zunehmend unsichere Ernten. Wie könnte eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion aussehen?

Spektrum Kompakt – Grüne Gentechnik - Chancen und Risiken für die Landwirtschaft

Fluch oder Segen? Wenige Themen polarisieren so stark wie gentechnische Verfahren. Besonders deutlich wird das beim Einsatz Grüner Gentechnik in der Landwirtschaft.

Schreiben Sie uns!

1 Beitrag anzeigen

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.