Allergien: Wenn die Abwehr übertreibt
Jedes Jahr im Mai das gleiche Theater: Christian bekommt Halskratzen und brennende Augen. Wenig später läuft auch schon die Nase. Die Tests beim Arzt haben ergeben: Der Zwölfjährige ist allergisch gegen Pollen von Roggen und Wiesengräsern. "In der Nähe von Kornfeldern oder wenn ich auf einer Wiese liege, ist es besonders schlimm", sagt Christian. Und ist froh, dass er lieber Basketball spielt als Fußball: In der Sporthalle ist er einigermaßen vor den Pollen geschützt. Sie fliegen vor allem im Mai und Juni, danach ist der Spuk vorbei. "Allerdings muss ich im Winter ständig zum Arzt und bekomme Spritzen, damit die Allergie im nächsten Jahr nicht so schlimm ist", erzählt er.
So ähnlich wie Christian geht es vielen, weiß Jörg Kleine-Tebbe vom Allergie- und Asthma-Zentrum Westend in Berlin: "Eine große Untersuchung hat gezeigt, dass in Deutschland mehr als 40 Prozent der Kinder und Jugendlichen eine erhöhte Allergiebereitschaft haben." Das heißt: In einem Allergietest bekommen sie von mindestens einer Substanz Ausschlag, wenn diese unter die Haut gepikst wird. Doch nicht alle, die auf den Test reagieren, haben auch im Alltag Beschwerden. "Die Hälfte von ihnen hat wirklich eine Allergie – Jungs sind etwas häufiger betroffen als Mädchen", sagt der Experte. Diese "Allergiker" haben zum Beispiel Heuschnupfen oder Asthma, sie dürfen bestimmte Lebensmittel nicht essen oder reagieren allergisch auf Tiere, Hausstaub oder Schimmelpilze ...
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