Blick in die Forschung - Kurzberichte : Wenn Exoplaneten Verstecken spielen
Manchmal genügt es in der Wissenschaft, bereits vorhandene Messdaten noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls zu ergänzen, um etwas Neues zu finden. Jüngstes Beispiel: Im Jahr 2005 entdeckten Astronomen um die französische Wissenschaftlerin Claire Moutou vom Laboratoire d’Astrophysique der Universität Marseille einen Exoplaneten, der den rund 160 Lichtjahre entfernten Stern HD 27894 im südlichen Sternbild Netz (lateinisch: Reticulum) umkreist. Dies gelang ihnen mit dem Spektrografen HARPS am La-Silla-Observatorium in Chile.
Der als HD 27894 b bezeichnete Gasriese mit etwas mehr als einer halben Jupitermasse umläuft in 18 Tagen seinen Heimatstern in geringem Abstand. Eine Forschergruppe des Max-Planck-Instituts für Astronomie (MPIA) in Heidelberg untersuchte nun die damals und in den Folgejahren gewonnenen Beobachtungsdaten erneut. Dabei fand das Team Hinweise auf mindestens einen zusätzlichen Planeten in diesem System, der zuvor übersehen worden war. Weitere Messungen im Jahr 2016 und aufwändige Simulationen bestätigten nun den Verdacht der Wissenschaftler: HD 27894 hat demnach insgesamt drei Begleiter ...
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