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Umwelt: Wenn New Orleans versinkt
Viele Städte der Erde, die an Flussmündungen liegen und allmählich versinken, könnten durch schwere Hurrikane überflutet und verwüstet werden. Am Beispiel der Großstadt New Orleans an der Mündung des Mississippi haben Forscher jetzt die Auswirkungen solcher Naturkatastrophen im Detail analysiert.
Drei Meter hoch stapeln sich die Kartons an den Wänden des großen, fensterlosen Raums. Darin verpackt lagern fabrikneue Leichensäcke – zehntausend an der Zahl. Ein kräftiger Hurrikan, der auf der richtigen Route langsam über den Golf von Mexiko zöge, würde eine gewaltige Flutwelle vor sich herschieben. Diese könnte New Orleans sechs bis sieben Meter tief unter Wasser setzen. "Wenn sich das Wasser anschließend zurückzieht", sagt Walter Maestri, Leiter des städtischen Katastrophenschutzes, "rechnen wir mit sehr vielen Toten."
New Orleans wartet auf die Katastrophe. Die Stadt am Mississippi-Delta liegt in einer Senke unter dem Meeresspiegel. Deiche halten den Lake Pontchartrain im Norden und den Mississippi im Süden und Westen ab. Bedingt durch das unglückliche Zusammentreffen verschiedener Faktoren sinkt die Stadt weiter ab. Damit erhöht sich aber die Überflutungsgefahr selbst nach schwächeren Stürmen. Das flache Mississippi-Delta, das die Stadt zum Meer hin schützt, schrumpft zusehends. In einem Jahr werden dort abermals sechzig bis siebzig Quadratkilometer Marschland verschwunden sein.
Etwa alle zwei Stunden geht ein Hektar Land verloren. Mit jedem weggespülten Stück steigt die Gefahr, dass eine Flutwelle über das Delta schwappt und die Senke von New Orleans überschwemmt. Dadurch würden eine Million Stadtbewohner sowie eine weitere Million Menschen in den umliegenden Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten. Eine allgemeine Evakuierung wäre unmöglich. Die wenigen Flucht-wege wären durch die Fluten unterbrochen. Wissenschaftler der Universität des US-Bundesstaates Louisiana (LSU) haben im Computermodell bereits Hunderte möglicher Sturmverläufe simuliert. Nach ihren Vorhersagen könnte es mehr als 100000 Todesopfer geben. Der Vorrat an Leichensäcken würde dann nicht lange reichen.
Eine Katastrophe scheint somit unausweichlich: Jedes Jahr ziehen in unmittelbarer Nähe der Stadt kräftige Wirbelstürme vorbei. 1965 setzte der Hurrikan Betsy Teile
New Orleans wartet auf die Katastrophe. Die Stadt am Mississippi-Delta liegt in einer Senke unter dem Meeresspiegel. Deiche halten den Lake Pontchartrain im Norden und den Mississippi im Süden und Westen ab. Bedingt durch das unglückliche Zusammentreffen verschiedener Faktoren sinkt die Stadt weiter ab. Damit erhöht sich aber die Überflutungsgefahr selbst nach schwächeren Stürmen. Das flache Mississippi-Delta, das die Stadt zum Meer hin schützt, schrumpft zusehends. In einem Jahr werden dort abermals sechzig bis siebzig Quadratkilometer Marschland verschwunden sein.
Etwa alle zwei Stunden geht ein Hektar Land verloren. Mit jedem weggespülten Stück steigt die Gefahr, dass eine Flutwelle über das Delta schwappt und die Senke von New Orleans überschwemmt. Dadurch würden eine Million Stadtbewohner sowie eine weitere Million Menschen in den umliegenden Gemeinden von der Außenwelt abgeschnitten. Eine allgemeine Evakuierung wäre unmöglich. Die wenigen Flucht-wege wären durch die Fluten unterbrochen. Wissenschaftler der Universität des US-Bundesstaates Louisiana (LSU) haben im Computermodell bereits Hunderte möglicher Sturmverläufe simuliert. Nach ihren Vorhersagen könnte es mehr als 100000 Todesopfer geben. Der Vorrat an Leichensäcken würde dann nicht lange reichen.
Eine Katastrophe scheint somit unausweichlich: Jedes Jahr ziehen in unmittelbarer Nähe der Stadt kräftige Wirbelstürme vorbei. 1965 setzte der Hurrikan Betsy Teile
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