Sport: Wer glaubt, sich zu wenig zu bewegen, stirbt früher
Menschen, die sich eher als Bewegungsmuffel klassifizieren, haben eine kürzere Lebenserwartung, berichten Octavia Zahrt und Alia Crum von der Stanford University. Sie werteten die Daten von drei Gesundheitsstudien aus den USA mit mehr als 60 000 Teilnehmern aus. In zwei Erhebungen mussten die Versuchspersonen ihre körperliche Ertüchtigung selbst einschätzen und wurden detailliert zu ihren Bewegungsaktivitäten befragt. Im Rahmen der dritten Untersuchung statteten Forscher die Probanden zusätzlich eine Woche lang mit Beschleunigungssensoren aus, die Rückschlüsse auf die tatsächliche körperliche Aktivität geben sollten. Mehrere Jahre später kontrollierten die Wissenschaftlerinnen, welche Versuchspersonen zwischenzeitlich gestorben waren.
Dabei entdeckten Zahrt und Crum: Jene Teilnehmer, die glaubten, sie würden sich im Vergleich zu anderen Menschen in ihrem Alter zu wenig bewegen, hatten ein 71 Prozent höheres Risiko, das Ende des Beobachtungszeitraums nicht mehr zu erleben. Dieses Ergebnis blieb auch bestehen, als die Forscherinnen den Einfluss weiterer Faktoren miteinbezogen wie das Alter, das Einkommen, den Zugang zu medizinischen Einrichtungen, körperliche und psychische Vorerkrankungen und sogar das tatsächliche Bewegungsverhalten der Teilnehmer. Aber selbst wenn diese sich in Wahrheit gar nicht weniger bewegten, blieb die negative Selbsteinschätzung mit einer kürzeren Lebenserwartung verknüpft!
Ob sie auch die Ursache für den frühen Tod darstellt, bleibt allerdings unklar. Es gibt jedoch andere Untersuchungen, die auf ähnliche Verbindungen zwischen Gesundheit und Selbstwahrnehmung gestoßen sind. So scheinen etwa Menschen, die sich selbst zu dick finden, eher an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden, selbst wenn sie eigentlich Normalgewicht haben.
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