Werkstoffe: Superlinsen und -antennen
Tom Driscoll wäre glücklich, wenn er nie mehr "Tarnumhänge à la Harry Potter" hören müsste. Unweigerlich drängt sich der Vergleich auf, wenn über die neuesten Fortschritte bei Metamaterialien gesprochen wird – Anordnungen winziger "Zellen", die elektromagnetische Strahlung beugen, streuen oder auf andere Weise formen, wie es kein natürliches Material kann. Im Prinzip könnten Metamaterialien zur Konstruktion von Tarnkappen dienen. Und das stellen viele Forscher in den Vordergrund, vor allem in Förderungsanträgen, die an das amerikanische Verteidigungsministerium gerichtet sind.
Interessanter als solche Visionen, deren Realisierung noch in weiter Ferne liegt, sind für Driscoll Anwendungen in der Satellitenkommunikation, der optischen Datenverarbeitung und der Konstruktion von Smartphones. Der Physiker von der University of California in San Diego befasst sich damit, diese Ideen zur Marktreife zu führen, und zwar bei Intellectual Ventures, einer in Bellevue (Washington) ansässigen Firma, die Patente aufkauft.
Mit den ersten verkäuflichen Produkten aus Metamaterialien rechnet er bereits in ungefähr einem Jahr – auch wenn die Herstellung und Bearbeitung der nanometergroßen Strukturen bislang noch extrem teuer ist. Später würden auch Normalverbraucher in den Genuss der Vorteile kommen, etwa durch schnellere und billigere Internetverbindungen in Flugzeugen und in Handys.
Andere Forscher waren ebenfalls nicht untätig. Sie ersannen unter anderem Möglichkeiten, die Anordnung und sogar die Form der Elemente eines Metamaterials zu ändern. Dadurch wechseln die von ihnen entwickelten Bauteile zum Beispiel von undurchsichtig nach transparent oder von rot nach blau – auf Knopfdruck. ...
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