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Biologie: Wettrüsten im Geschlechterkampf



Männchen wollen nur das eine: ihre Erbanlagen so weit wie möglich streuen. Doch Weibchen sind wählerisch und bestrebt, den besten Vater für ihren Nachwuchs zu finden. Dass dieser Interessenkonflikt zwischen den Geschlechtern durchaus in einer Art Wettrüsten gipfeln kann, zeigen einmal mehr Untersuchungen an 15 Wasserläufer-Arten, die Göran Arnquist von der Universität Uppsala (Schweden) und Locke Rowe von der Universität Toronto (Kanada) durchgeführt haben. Dabei verglichen sie die besonderen Körperstrukturen der einzelnen Arten mit der Paarungsrate. So verfügen die Männchen bei bestimmten Spezies über spezielle "Greifarme", mit denen sie versuchen, unwillige Weibchen in den Schwitzkasten zu nehmen und sie so doch noch zu erobern. Die Weibchen halten mit Dornen am Hinterleib dagegen. Arnquist und Rowe stellten fest, dass sich je nach "Waffenarsenal" das eine oder das andere Geschlecht durchsetzt. Das unterlegene scheint daraufhin jedoch jeweils die eigene Bewaffnung zu verbessern und so das "Wettrüsten" am Laufen zu halten. Diese Form des Geschlechterkampfes könnte letztlich auch zur Entstehung neuer Arten führen. (Nature, Bd. 415, S. 787)

Aus: Spektrum der Wissenschaft 4 / 2002, Seite 47
© Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH

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