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Netzhaut: Wie das Auge die Welt verfilmt
Die Netzhaut schickt dem Gehirn gleichzeitig ein Dutzend verschiedene Filme. Sie enthalten jeweils Teilinformationen der visuellen Szene – die noch wesentlich mehr aufbereitet sind als bisher vermutet.
Früher verglichen Sinnesforscher unser Auge gern mit einer Filmkamera. Es erschien plausibel, sich vorzustellen, dass von der Linse gebündeltes Licht in der Netzhaut von Sinneszellen aufgefangen und von ihnen auf noch unbekannte Art in jene elektrischen Signale umgewandelt wird, die dann über den Sehnerv ins Gehirn gelangen. Längst wissen die Physiologen, dass in der Netzhaut – oder Retina – wesentlich mehr geschieht, als die Signale von den Sinneszellen einfach weiterzugeben. Deren unterschiedliche Zellen leisten bereits selbst eine beträchtliche Vorverarbeitung, bevor sie irgendwelche Informationen ans Gehirn schickt. Doch wie weit dieser Prozess tatsächlich reicht, ahnen die Forscher erst seit einigen Jahren.
Wir und unsere Kollegen erkannten inzwischen, dass die Netzhaut gewissermaßen eine Anzahl verschiedener, bereits recht komplexer Filme jeweils mit Teilsaspekten der Szene vorbereitet, die sie dann getrennt ans Gehirn leitet. Diese überraschende Einsicht kam uns bei Studien an Kaninchen. Deren Netzhaut ähnelt auffallend der des Menschen (auch bei Salamandern entdeckten wir ähnliche Vorgänge). Das Interessante an der Retina ist, dass...
Wir und unsere Kollegen erkannten inzwischen, dass die Netzhaut gewissermaßen eine Anzahl verschiedener, bereits recht komplexer Filme jeweils mit Teilsaspekten der Szene vorbereitet, die sie dann getrennt ans Gehirn leitet. Diese überraschende Einsicht kam uns bei Studien an Kaninchen. Deren Netzhaut ähnelt auffallend der des Menschen (auch bei Salamandern entdeckten wir ähnliche Vorgänge). Das Interessante an der Retina ist, dass...
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