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Sprachinseln (Teil 2): Wie der »Kaisa« nach Samoa kam

Viel Improvisation war nötig, wenn sich in den Kolonien des Kaiserreichs Deutsche und Einheimische unterhalten wollten. Manche ihrer seltsamen Sprachmischungen blieben bis auf den heutigen Tag erhalten.
»Den deutschen Besucher überrascht der Vortrag von vaterländischen Liedern aus den gesanglich gut veranlagten Eingeborenenkehlen, wenn ihr Inhalt den Sängern wohl auch wenig verständlich bleibt.« Eines war offenkundig, als der Südseereisende Ernst Sarfert im Jahr 1910 seine Beobachtungen auf der mikronesischen Insel Kosrae notierte: Die wenigen halbherzigen Versuche, in den Überseegebieten Deutsch als Verkehrssprache zu etablieren, waren praktisch auf ganzer Linie gescheitert.

Sollten sich Kolonialherren und Einheimische am besten auf Deutsch, Englisch oder in einem der in die Tausende gehenden einheimischen Idiome unterhalten? Heiß diskutierte man im wilhelminischen Berlin die so genannte Sprachenfrage, entschieden wurde sie letztlich vor Ort: Als der Erste Weltkrieg alle kolonialistischen Bestrebungen des Deutschen Kaiserreichs abrupt beendete und die Nachfolgemächte in die ehemaligen Schutzgebiete einrückten, sprachen dort fast alle Englisch.

Allerdings gab es sie doch, die kleinen Gebiete rund um größere Siedlungen oder Missionsstationen, in denen Deutsch eine bescheidene Rolle spielte und wo es bis zum heutigen Tag seine Spuren hinterlassen hat. Als die Einheimischen längst nichts mehr vom fernen Kaiser hörten, war der kaisa geblieben.

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